HBL
Zwei Gigantenduelle mit wegweisender Bedeutung

Foto: Schulze, Popova
Erster gegen Zweiter, Dritter gegen Vierter: am Samstag sollten sich Handballfans ab 18 Uhr nichts mehr vornehmen. Erst heißt es Deutscher Meister gegen DHB-Pokalsieger, dann European-League-Sieger gegen Champions-League-Sieger. Beide Partien werden live bei Dyn übertragen, Berlin gegen Kiel zudem in der ARD.
Welch‘ eine Konstellation am Super-Samstag: Die ersten Vier der aktuellen DAIKIN HBL-Tabelle treffen in direkten Duellen aufeinander – da geht es definitiv schon um Weichenstellungen für die nächsten Wochen. Um 18 Uhr (live in der ARD und bei Dyn) geht es los in der Max-Schmeling-Halle – in der Neuauflage des Handball Super Cups empfängt Meister Füchse Berlin den Pokalsieger THW Kiel. Um 20 Uhr (live bei Dyn) folgt das Duell der Ungeschlagenen zwischen dem aktuellen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt und dem SC Magdeburg, dem European-League-Sieger der Vorsaison gegen den Titelverteidiger der Champions League.
International sind die Top-4 der DAIKIN HBL ebenfalls noch ungeschlagen – und als besonderes Bonbon stehen die gleichen Duelle des Super-Samstags auch am 18. Dezember wieder auf dem Programm. Dann entscheidet sich in den DHB-Pokal-Viertelfinals in Magdeburg und Berlin, welche beiden Topklubs sich für das Lidl Final4 in Köln qualifizieren.
Am Samstag aber erstmal die Liga. Im Duell Füchse gegen Zebras fehlen auf beiden Seiten einige Stammspieler: Berlin muss auf Fabian Wiede und Nils Lichtlein verzichten, bei Kiel fallen unter anderem Hendrik Pekeler und Emil Madsen aus. Am 23. August standen sich beide Teams bereits zum Saisonauftakt im Münchener SAP Garden gegenüber – und nach einem dramatischen Duell feierten die Füchse den Sieg im Handball Super Cup mit 34:33 nach Siebenmeterwerfen.
Das war der Handball Super Cup 2025
In der aktuellen Saison haben die Füchse bereits drei Spiele verloren, liegen zwei Punkte hinter den Zebras, die ihre einzige Niederlage im Derby in Flensburg kassierten und zudem zweimal Remis spielten. Mit 385 Treffern stellen die Füchse den besseren Angriff (Kiel: 370 Tore) und mit 330:333 Gegentoren ganz knapp auch die bessere Abwehr.
Die Experten sind sich einig, dass das Duell Meister gegen Pokalsieger vor allem im Tor entschieden wird: THW-Nationaltorwart Andi Wolff steht mit 116 Paraden auf Platz eins im DAIKIN HBL-Ranking, in Berlin teilen sich Lasse Ludwig und Dejan Milosavljev den Job, wehrten jeweils 71 Würfe ab. Im Fuchsbau treffen am Samstag auch die beiden aktuell erfolgreichsten Werfer der Liga aufeinander: Mathias Gidsel steht nach elf Partien genau bei 100 Toren, nach seinen 14 Treffern gegen den BHC steht Kiels Färinger Elias Ellefsen á Skipagøtu bei 91 Saisontreffern. International haben die Zebras in der European League eine blütenweiße Weste mit drei Siegen aus drei Spielen, die Füchse feierten vor dem Auftritt am Donnerstagabend in Veszprem sechs Siege in sechs Champions-League-Spielen.
Vorteil für den Meister: aus den letzten drei Liga-Duellen gegen die Zebras holte das Team von Nicolej Krickau zwei Siege und ein Remis, dazu kommt der Erfolg im Super Cup. Die Gesamtbilanz sieht anders aus: In 47 Partien gingen die Zebras 33-Mal als Sieger vom Feld, die Füchse neunmal. Trotz der drei Niederlagen gegen Magdeburg, Gummersbach und zuletzt Hamburg ist Krickau weiter optimistisch, was das Meisterrennen betrifft: „Grundsätzlich finde ich, dass der Meisterschaftskampf immer noch offen ist. Flensburg sieht gut aus, Magdeburg ist wie immer stabil. Kiel hat das gemacht, was sie müssen, das haben wir nicht ganz. Aber die Saison ist immer noch lang und wir können alle schlagen.“
Das sagen auch Ales Pajovic und Bennet Wiegert über ihre Teams – die Trainer der SG Flensburg-Handewitt und des SC Magdeburg gehen ebenfalls voller Selbstvertrauen in das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter. Vor allem die internationalen Serien sorgen für Optimismus: der Sieg gegen Zagreb am Mittwochabend war für Magdeburg das 14. ungeschlagene Spiel in Folge in der Champions League seit Februar 2025 (13 Siege, ein Remis). Noch länger ist die Serie der Flensburger, die seit 19 European-League-Spielen seit April 2024 ungeschlagen sind (17 Siege, zwei Remis).
Auch in der Liga haben weder die SG noch der SCM in der Saison 2025/26 verloren: Flensburg feierte nach zwei Auftaktremis neun Siege in Folge, der SCM hat eine Partie weniger absolviert und erst einen Punkt (in Erlangen) abgegeben. Mit 399 Treffern stellt die SG zudem den besten Angriff der Liga. „Wir haben einen Lauf, aber wir stehen immer noch am Anfang der Saison. Aber alle sind gesund und fit, wir gehen mit großer Vorfreude in die Partie gegen Magdeburg“, sagte SG-Trainer Pajovic.
Diesen Optimismus strahlt aber auch SCM-Trainer Bennet Wiegert aus: „Da ist ein tolles Gefühl gerade. Wir haben eine perfekte Hinrunde in der Champions League gespielt, sind in der Liga ungeschlagen. Das ist jetzt ein schönes Zwischenziel, was wir erreicht haben. Wir wollen weiter investieren und weiter liefern, egal, in welchem Wettbewerb.“
Wiegerts Team gewann die letzten fünf Duelle gegen die SG, den letzten Flensburger Sieg gab es im Oktober 2022. Insgesamt steht es aber 34:28 zugunsten der Flensburger. In den Statistiken liegen die Magdeburger vor ihren SG-Kontrahenten: 85 Treffer in zehn Spielen erzielte SCM-Isländer Omar Ingi Magnusson und ist damit viertbester DAIKIN HBL-Werfer, erfolgreichster SG-Torschütze ist Emil Jakobsen mit 70 Toren. In Sachen Torwart-Statistik liegt Magdeburg dank 98 Paraden von Sergey Hernandez vorne, Kevin Møller steht bei 76 abgewehrten Bällen.
HBL-Medienpartner Dyn überträgt am Samstag ab 17:30 Uhr live aus Berlin, um 19:30 Uhr startet die Übertragung aus Flensburg. Hier geht es zum Topspiel-Angebot, mit dem einen Monat lang alle Spiele live bei Dyn geschaut werden können. Die Partie zwischen den Füchsen und den Zebras wird zudem live in der ARD übertragen.













