Starke Aufholjagd: Dessau dreht Rückstand und siegt in Großwallstadt

Keine Veränderungen im Kader gab es bei den Bibern, die erneut mit 13 Spielern in der Untermainhalle antraten – unterstützt von rund 20 mitgereisten DRHV-Fans. Diese sahen jedoch zunächst einen Blitzstart der Gastgeber, die sich früh mit zwei Toren absetzen konnten. In Überzahl glich Mika Schüler jedoch in der fünften Minute zum 3:3 aus. Nur wenig später erzielte Fynn Gonschor nach Zuspiel von Jakub Powarzyński die 5:4-Führung (9. Minute).

Die Führung hielt allerdings nicht lange. Mehrere Fehler im Angriffsspiel nutzten die Gastgeber konsequent aus und gingen in der 13. Minute wieder mit 7:6 in Führung. In der Folge bemühten sich die Biber, den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen. Fritz-Leon Haake erzielte in der 17. Minute den 9:8-Anschlusstreffer. Doch bis zur 20. Spielminute erhöhte sich der Rückstand auf drei Tore, was DRHV-Cheftrainer Vanja Radić zur ersten Auszeit zwang.

Zunächst blieb diese jedoch ohne Wirkung. Beim 14:9 war der Rückstand bereits auf fünf Tore angewachsen. Nun ging es vor allem darum, bis zur Halbzeitpause keinen noch größeren Schaden entstehen zu lassen. Vor allem in der Defensive fehlte weiterhin der Zugriff, zudem kam das Tempospiel nur sporadisch zur Geltung. Letzteres besserte sich zwar im weiteren Verlauf, defensiv blieb man jedoch anfällig.

Der mittlerweile eingewechselte Torhüter Philip Ambrosius leitete in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit mit mehreren wichtigen Paraden schließlich die Wende ein und brachte die Biber wieder zurück ins Spiel. So ging es mit einem knappen 17:18-Rückstand in die Pause.

Die Biber starteten mit hohem Tempo in den zweiten Durchgang und kamen in der 35. Minute durch Carl-Phillip Haake zum 19:19-Ausgleich. Kurz darauf brachte Yannick-Marcos Pust den DRHV sogar in Führung – und das in Unterzahl. In dieser Phase lief Keeper Philip Ambrosius zur Hochform auf und vereitelte nun reihenweise beste Chancen der Gastgeber. Das war auch nötig, denn in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit kassierten die Biber bereits drei Zeitstrafen. Trotz der Unterzahlsituationen behauptete der DRHV die Führung, auch wenn es zunächst nicht gelang, sich entscheidend abzusetzen.

In der 43. Minute gelang den Bibern nach einem starken Anspiel von Mika Schüler auf Luka Baumgart erstmals eine Zwei-Tore-Führung. Der TVG reagierte darauf mit dem siebten Feldspieler, um im Spiel zu bleiben. Der Ausgleich gelang zwar, doch erneut war Ambrosius zur Stelle – erst mit einer Parade und anschließend sogar mit dem Treffer ins leere Tor. Die Biber lagen damit wieder mit zwei Toren vorn.

Wenig später hatte Mika Schüler die Chance, den Vorsprung per Siebenmeter weiter auszubauen – und ließ sich diese nicht nehmen. Mit seinem Treffer zum 27:24 (49. Minute) stellte er die Weichen auf Sieg. Mit einem knappen Zwei-Tore-Vorsprung ging es anschließend in die letzten fünf Spielminuten. Die Biber spielten die Partie in der Crunchtime konzentriert und souverän zu Ende und konnten anschließend gemeinsam mit ihren mitgereisten Fans den verdienten 34:29-Auswärtssieg in der Untermainhalle feiern.

Vanja Radić: „Zu Beginn der Partie haben wir uns dem schleppenden Tempo des Gegners angepasst, waren sehr passiv und zu sehr auf die Verteidigung der Kreisläufer fokussiert, wodurch wir die Rückraumschützen vernachlässigt haben. Zudem fehlten uns zunächst die nötigen Emotionen, die dann Philip und Carl ins Spiel brachten. Ab diesem Moment sind wir besser in die Partie gekommen und konnten sie in unsere Richtung lenken. In der zweiten Halbzeit war es eine sehr erwachsene Leistung des Teams. Zwar unterlaufen uns einige Fehler, doch über 30 Minuten haben wir sehr ordentlichen Handball gespielt, seriös auf unsere Chancen gewartet und unser Tempospiel deutlich gesteigert“.