Handball Super Cup
Thüringer HC feiert vierten Super-Cup-Titel bei den Frauen

Foto: Lukas Schulze
Durch das dramatische 31:30 gegen die HSG Blomberg-Lippe im ausverkauften SAP Garden in München hat sich der Thüringer HC zum vierten Mal den Super Cup der Handball-Bundesliga Frauen gesichert, der zum zweiten Mal nach 2024 gemeinsam mit der DAIKIN-HBL vergeben wurde. Dabei hatte der European-League-Sieger nach 20 Minuten noch 3:14 hinten gelegen.
Es war die Handball-Premiere im neuen SAP Garden in München, und sie war spannend bis zur letzten Sekunde: Am Ende tanzten die Spielerinnen des Thüringer HC durch die Halle – und nahmen aus den Händen von Ligapräsident Andreas Thiel die Super-Cup-Trophäe entgegen. Nach 2015, 2016 und 2018 feierte die Mannschaft von Herbert Müller den vierten Titel in diesem Wettbewerb. Dabei hatte der THC nach 20 Minuten mit 4:13 hinten gelegen, dann drehten Johanna Reichert und die zur besten Spielerin der Partie gewählte Rikke Hoffbeck Petersen mit jeweils neun Treffern die Partie.
„Wir können es kaum glauben, dass wir das noch geschafft haben nach so einem schlechten Start. Aber nach dem 3:11 haben wir Moral gezeigt, haben gekämpft, und ich bin unglaublich stolz“, sagte THC-Kapitänin Josefine Hanfland.
Die HSG Blomberg-Lippe hatte vor der HBF-Rekordkulisse von 10.298 Fans im ausverkauften SAP Garden die Startphase absolut dominiert, bestrafte mit einer Welle von Gegenstoßtreffern die überraschend vielen Fehler des Thüringer HC im Spielaufbau und Abschluss. Dann aber drehte sich das Spiel, vor allem, als der THC im Angriff auf 7-gegen-6 setzte. „Die Arena und das Publikum waren faszinierend, es hat unglaublich viel Spaß gemacht in München. Wir haben immer an uns geglaubt, und unser Sieg war wegen der zweiten Hälfte verdient“, sagte THC-Trainer Herbert Müller, der nun auf weitere Trophäen hofft: „Es war der erste von vier möglichen Titeln diese Saison, drei sind noch zu vergeben. Die Karten werden neu gemischt. Vier, fünf Mannschaften können sich Chancen ausrechnen.“
Sein Team kämpfte sich bis zur Pause auf 10:14 heran, glich beim 17:17 erstmals aus und ging beim 21:20 in Führung – die Partie war gekippt, beim 30:27 schienen die Thüringer auf der Siegerstraße, mussten aber nochmals zittern, als Blomberg auf 30:31 herankam. Die Zeit spielte aber für den THC. „Dieser Titel ist ein guter Anfang für die neue Saison – und ich hoffe, dass noch weitere dazukommen“, sagte Super-Cup-MVP Rikke Hoffbeck Petersen.
Auf der anderen Seite stand Blomberg die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Wir müssen selbstkritisch mit uns sein. 20 Minuten lang haben wir überragend gespielt, dann fangen wir an zu denken. Der Cut war das 7-gegen-6. Ich nehme die Niederlage auf meine Kappe, weil ich keine Lösung gefunden habe. Ich hätte der Mannschaft mehr helfen müssen“, sagte Trainer Steffen Birkner. HSG-Kapitänin Laura Rüffieux gibt sich indes entschlossen: „Wir sind brutal enttäuscht. aber das alles ist ein Lernprozess für uns. Wir haben eine Topmannschaft, wir wollen nach drei verlorenen Finals wieder zurückkommen - und in der neuen Saison wieder Finals spielen. Es wird Zeit, dass die HSG einen Titel gewinnt.“