2. HBL
Bergischer HC krönt sich in Nordhorn zum Meister der 2. Handball-Bundesliga
HSG Nordhorn-Lingen vs. Bergischer HC - Game Highlights
Foto: Bültmann
Was für ein Krimi in der EmslandArena! Der Bergische HC sicherte sich durch einen 34:33 (16:17)-Last-Second-Sieg bei der HSG Nordhorn-Lingen nicht nur den 13. Sieg in Folge und eine makellose Rückrundenserie, sondern auch den Titel in der 2. Handball-Bundesliga.
Durch den 13. Sieg in Serie wahrt der Bergische HC nicht nur seine perfekte Rückrunden-Bilanz, sondern ist eine Woche nach dem geglückten Wiederaufstieg in die 1. Handball-Bundesliga auch Zweitliga-Meister. Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Zwar fanden die Löwen ordentlich ins Spiel, hatten in Wasielewski, der gegen seinen Ex-Club antrat, auch in der Anfangsphase einen guten Schützen. Dazu erwischte Lukas Diedrich mit drei Paraden einen guten Start zwischen den Pfosten. Doch die Fehler im Angriff häuften sich, was auch an einer 3:3-Deckungsformation der Gastgeber lag. immer wieder kam Nordhorn ins Tempospiel, so dass sich die Begegnung Mitte der ersten Halbzeit zu Gunsten der HSG drehte.
Ein 12:9-Vorsprung ging verloren, plötzlich liefen die Löwen beim 13:15 hinterher. In die Kabinen ging es aber mit einem aus BHC-Sicht noch ordentlichen 16:17-Rückstand, weil Djibril M’Bengue sowie in Unterzahl Belal Massoud und Tomas Babak noch entscheidend trafen. Neun technische Fehler hatten die Trainer Arnor Gunnarsson und Markus Pütz bis dahin gezählt.
Nach der Pause agierten die Bergischen sicherer und oft enorm effektiv im Angriff, konnten sich aber trotzdem nie absetzen. Beide Teams schenkten sich nichts. Während Nordhorn unbedingt vor der hervorragenden Kulisse von 2632 Zuschauern gewinnen und damit die letzten theoretischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen wollte, hatte der BHC die vorzeitige Sicherung des ersten Platzes im Visier. Denn am Freitagabend hatte der TV Hüttenberg GWD Minden geschlagen und den Bergischen damit zum ersten Matchball verholfen.
Es entwickelte sich ein echtes Kampfspiel mit spektakulären Toren auf beiden Seiten. Christopher Rudeck, inzwischen für Diedrich im Tor, entschärfte allerdings auch einige wichtige Bälle. Mit einer sehr soliden Fangquote von 30,4 Prozent beendete der leicht angeschlagene Keeper das Match, das für viele zum Kraftakt wurde. Eloy Morante Maldonado investierte viel, Aron Seesing war einziger etatmäßiger Kreisläufer, weil Tjörvi Gislason aufgrund massiver Zahnschmerzen nicht antreten konnte. Ivo Santos stand für den Notfall bereit.
Knapp zehn Minuten vor Schluss vergaben die Nordhorner mehrfach die Gelegenheit, mit zwei Treffern in Führung zu gehen, weil der BHC auf der anderen Seite den Ausgleich liegenließ. Der gelang letztlich durch Noah Beyer doch. Der Linksaußen erwies sich mit neun Toren von der Siebenmeter-Linie erneut als sicherer Schütze – von zwei Fehlversuchen ließ er sich nicht beirren.
In der Schlussminute gehörten die Trümpfe dann aber eigentlich der HSG. Sie hatte nach einer Parade von Kristian van der Merwe den scheinbar letzten Angriff, doch Eloy Morante provozierte ein Stürmerfoul und brachte seine Farben damit noch einmal in Ballbesitz. Gunnarsson und Pütz nahmen ihre letzte Auszeit und bereiteten eine Aktion für Johannes Wasielewski vor. Der donnerte die Kugel aus neun Metern zum 34:33-Endstand rein.