2. HBL
Spannung pur: Eulen Ludwigshafen gewinnen Krimi gegen Elbflorenz Dresden

In einer hochspannenden Partie sicherten sich die Eulen Ludwigshafen einen knappen 24:23 (12:12)-Sieg gegen den HC Elbflorenz Dresden. 54 Sekunden vor dem Ende verwandelte Tim Schaller den entscheidenden Siebenmeter und brachte seine Mannschaft damit in Führung. Zuvor hatte Dresden durch Spielmacher Nils Greß ausgeglichen, doch nach einem Foul an Mex Raguse erhielten die Eulen einen weiteren Strafwurf, der die Entscheidung brachte. Der letzte Angriff der Gäste blieb erfolglos, und Ludwigshafen konnte vor 1257 Zuschauern den Heimsieg feiern.
Es war ein unheimlich spannendes Spiel, in dem der mit 16 Paraden überragende Mats Grupe zur tragischen Figur hätte werden können [...]. Sebastian Greß egalisierte. „Wir haben 19 Fehlwürfe. Damit gewinnt man kein Bundesligaspiel. Wir sind an Mats Grupe gescheitert, der ein fantastisches Spiel gemacht hat“, sagte André Haber, der Trainer des HC Elbflorenz nach der knappen Niederlage in der vom 7. Spieltag vorgezogenen Partie. „Ich bin erleichtert, dass das mit den zwei Punkten geklappt hat. Wir haben eine fantastische Abwehr mit einem fantastischen Mats Grupe gespielt“, bilanzierte Eulen-Coach Johannes Wohlrab, der lächelnd davon sprach, die „Offensivleistung“ seines jungen Torhüters zu hinterfragen. Dessen Fehlwurf bescherte ihm wohl „drei graue Haare“. Der Fauxpas ärgerte denn auch den Torhüter, der so viel verdientes Lob erntete.
Den Torreigen hatte Mex Raguse in der 41. Sekunde eröffnet. Dresden antwortete erwartungsgemäß mit präzisen Abschlüssen. Nach 17 Minuten hießt es 7:7. Gleich fünfmal hatte Doruk Pehlivan getroffen. Das Spiel der Eulen in den ersten 30 Minuten prägte Raguse als Torschütze und Vorbereiter. Bis zur 24. Minute setzten sich die Eulen auf 12:9 ab. Ihren 3:0-Lauf beantwortete der Gast mit einem 3:0-Lauf. Zur Pause heißt es 12:12. Augenscheinlich der couragierte Auftritt von Marc-Robin Eisel, der nach dem krankheitsbedingen Ausfall von Sebastian Trost, als Mittelmann startete.
Sehenswert Eisels Solo mit perfektem Abschluss zum 4:4. Eisel machte 4 von 5, bereit zwei Tore wunderbar vor. „Ich bin sehr froh, dass wir den Krimi mit einer sehr guten Abwehr vor einem sehr guten Torhüter gewonnen haben“, sagte Eisel, der sich über viel Spielzeit freuen durfte, und klug Regie führte. „Robin und Mauni haben ihre Jobs gut erledigt“, lobte Trainer Wohlrab am Ende sowohl Eisel als auch Mauni Grupe, der vor allem auch im Innenblock mit dem überragend schuftenden Frederic Stüber oder dem eminent zweikampfstarken Mihailo Ilic Akzente setzte. Formverbessert zeigte sich auch Neuzugang Sadok Ben Romdhane, der Wurfpech hatte.
Von der Spielkunst Mex Raguses profitierten auch die Kreisläufer. Stüber (3 von 5) erfuhr immer mal wieder Entlastung durch Haider-Ersatz Simon Schwarz (1 von 1). Unterm Strich machte Raguse 6 von 11, dazu kamen 6 Assists. Fünf seiner sechs Treffer markierte der Halblinke vor der Pause, ganz wichtig dann aber sein erstes Tor nach dem Seitenwechsel. Es war das 23:21 in der 53. Minute.
Auch den spielentscheidenden Siebenmeter erarbeitete Raguse. Eiskalt am Siebenmeterstrich zeigte sich dann einmal mehr Tim Schaller, verwandelte alle fünf Siebenmeter, machte 7 Tore, vergab nur eine Chance. „Am besten denkt man wenig“, beschrieb der „Iceman“ das Nervenspiel so wenige Sekunden vor Schluss. „Letztes Jahr habe ich die Siebenmeter in Kombination mit Kian Schwarzer geworfen, auch jetzt stimmen wir uns ab. Zum Glück gab es noch keinen Grund zu wechseln“, sagte Schaller nach getaner Schwerstarbeit.
Quelle: Eulen Ludwigshafen / Foto: Reis