2. HBL
Dessau erkämpft sich in letzter Sekunde Punktgewinn in Hüttenberg
TV 05/07 Hüttenberg vs. Dessau-Rosslauer HV 06 - Game Highlights
Foto: Röczey
Der TV Hüttenberg und der Dessau-Roßlauer HV teilen nach einer intensiven Partie die Punkte. In einem ausgeglichenen Spiel war Hüttenberg bereits kurz vor dem Sieg, doch Dessau traf mit der Schlusssirene zum Ausgleich.
Etwas ungewohnt ganz in Blau liefen die Biber in Hüttenberg auf, da die Gastgeber ihre Heimspiele im Sportzentrum komplett in Weiß spielen. Die Biber mit dem besseren Start. Aus einer stabilen Defensive heraus und mit viel Tempo im Umschaltspiel erzielte Luka Baumgart in der 3. Minute die 3:1-Führung. Zwei Fehler im Angriff brachten die Gastgeber jedoch zurück ins Spiel, die in der 7. Minute erstmals beim 5:4 in Führung gingen.
Das Tempo nahm anschließend etwas ab – was dem Offensivspiel der Biber zunächst nicht guttat. Gegen die aggressive 3:2:1-Deckung der Hüttenberger tat man sich im Positionsangriff schwer, auch weil die Chancenverwertung zu wünschen übrigließ. Hüttenberg machte es besser und setzte sich nach dem Treffer von Tim Rüdiger beim 8:5 (16. Minute) erstmals mit drei Toren ab.
DRHV-Coach Vanja Radić reagierte prompt und nahm die Auszeit. Mit Erfolg: Marcel Nowak brachte sein Team mit zwei schnellen Treffern wieder auf 8:7 (17. Minute) heran. Doch immer wieder bremsten technische Fehler den DRHV aus, sodass die Gastgeber in Überzahl erneut auf 12:9 (23. Minute) davonziehen konnten. Dass die Partie dennoch eng blieb, lag an der guten Defensive und an Mika Schüler, der nun Verantwortung im Angriff übernahm. Mit drei Toren in Folge leitete er die nächste Aufholjagd ein und erzielte den 13:13-Ausgleich in der 27. Minute.
Ebenfalls stark im ersten Durchgang: Keeper Janik Patzwaldt, der mit zehn Paraden – darunter ein gehaltener Siebenmeter – und einer Quote von 40 Prozent ein echter Rückhalt war. Kurz vor der Pause bot sich sogar die Chance auf die Führung, doch Carl-Phillip Haake scheiterte. So ging es nach einer intensiven ersten Halbzeit mit einem knappen 14:15-Rückstand in die Kabine.
Biber kämpfen bis zur Schlusssekunde
Direkt nach Wiederanpfiff übernahm Kreisläufer Valentin Neagu Verantwortung und traf zweimal in Serie – und glich die Partie aus. Die Biber hatten anschließend sogar die Chance, selbst in Führung zu gehen, verpassten diese jedoch. Wenige Minuten später sollte es dann Yannick-Marcos Pust gelingen und vollendete einen Einläufer zur 18:17-Führung in der 37. Minute. Doch Hüttenberg antwortete prompt, glich aus und stellte in der 41. Minute erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung her (20:18).
Dessau blieb aber hartnäckig. In der 44. Minute erzielte Mika Schüler per Kempa den 20:20-Ausgleich. Kurz darauf bot sich dem DRHV in Überzahl die erneute Führungschance – und diesmal nutzte Schüler sie. Es war sein siebter Treffer in der Partie. Wenig später wurde es noch besser: Die Abwehr erkämpfte sich den Ball, Neagu netzte zur 22:20-Führung (46. Minute) ein. Torhüter Patzwaldt parierte im Anschluss wieder stark und Fritz-Leon Haake erhöhte die Führung für die Biber erstmals auf drei Tore.
Dieser Vorsprung hielt bis zur 54. Minute. Dann wurden die Hausherren wieder effizienter und glichen durch Danil Dyatlov aus. Die Schlussphase versprach somit Spannung pur – und sie hielt Wort. 90 Sekunden vor Ende hatten die Biber die große Chance, erneut in Führung zu gehen, doch der Angriff blieb ohne Torerfolg. Hüttenberg nutzte die Gelegenheit besser und stellte auf 28:27 durch Philipp Schwarz 51 Sekunden vor dem Spielende.
Coach Radić nahm die Auszeit, der letzte Angriff wurde angesagt – doch Marcel Nowak scheiterte am TVH-Keeper. Noch zehn Sekunden standen auf der Uhr. Hüttenberg wollte schnell über Torsten Anselm aufbauen, doch Nowak blockte dessen Passversuch an der Mittellinie, schnappte sich den Ball und lief frei auf Keeper Yahav Shamir zu. Mit der letzten Aktion des Spiels versenkte er den Ball zum vielumjubelten 28:28-Ausgleich.
Nach der Partie zeigte sich Cheftrainer Radić sichtlich erleichtert: „Wir starten gut in die Partie, machen uns das Spiel danach aber mit zu vielen technischen Fehlern selbst schwer. Trotz dieser Fehler zeigen wir Moral, arbeiten stark in der Abwehr, sind präsent und kämpferisch voll auf der Höhe. Über unser Tempospiel erzielen wir dann wichtige einfache Tore und liegen zur Pause nur knapp zurück. Im zweiten Abschnitt waren wir sehr präsent und konsequent. Leider nutzen wir in der Schlussphase unsere Chancen nicht konsequent genug und bringen Hüttenberg damit wieder zurück ins Spiel. Am Ende hatten wir auch etwas Glück – aber das haben wir uns durch unsere Arbeit selbst verdient. Für die Mannschaft war das ein enorm wichtiger Punktgewinn, weil wir fokussiert, willig und gleichzeitig nicht überdreht agiert haben.“













