2. HBL
TUSEM Essen erkämpft Remis gegen Minden
TuSEM Essen vs. GWD Minden - Game Highlights
Foto: Thies
Starke Heimleistung am 23. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga: Der TUSEM Essen trotzte dem Tabellenzweiten GWD Minden ein 29:29 (12:16)-Unentschieden ab. Nach intensiven 60 Minuten feierte das Team von Trainer Daniel Haase den Punktgewinn wie einen Sieg und steht nun auf Platz 11.
Nach dem Heimsieg gegen Dormagen (34:27) und der darauffolgenden Länderspielpause wollte der TUSEM mit einem positiven Gefühl in das Duell mit dem Favoriten gehen. Und die Gastgeber gingen das hohe Tempo ihrer Gäste von Beginn an mit, bissen sich sofort in die Partie hinein. So stand es unter anderem durch die Tore von Finley Werschkull 4:2 (7.), ehe das Duell nun etwas kippte. In einer intensiven Anfangsphase packte die Essener Abwehr beherzt zu und machte es den Mindenern nicht leicht. Doch diese entwickelten gute Ideen, fanden unter anderem durch Einläufer oder dynamische Bewegungen am Kreis die eine oder andere Lücke. Zudem biss sich der TUSEM an der gegnerischen Abwehr fest und ließ sich zu Fehlern hinreißen. Diese brachten GWD einige leichte Tore. So führten die Gäste plötzlich mit 6:9 (15.).
Die Essener bewiesen jedoch Kampfgeist und arbeiteten sich zurück ins Spiel. Christian Wilhelm war am Kreis erfolgreich, zudem war Torhüter Dominik Plaue nach seiner Einwechslung sofort mit zwei Paraden zur Stelle. Das half, um den Rückstand auf 11:13 zu verkürzen (24.). Kurz vor der Pause verlor das Spiel etwas an Tempo und Minden wollte die Führung mit in die Kabinen nehmen. Viel ging über den starken Alexander Weck, der einige Male auch selbst erfolgreich war. Dabei spielte ihnen in die Karten, dass der TUSEM noch vor der Halbzeit gleich zwei Zeitstrafen kassierte. Darunter auch die rote Karte gegen Alexander Schoss, der zu hart in einen Zweikampf mit Vorlicek ging.
Somit mussten die Hausherren nicht nur einen 12:16-Rückstand zur Pause hinnehmen, sondern auch die Tatsache, dass sie zu Beginn der zweiten Hälfte in doppelter Unterzahl starten mussten.
Doch diese Phase überstanden sie gut, der Start in den zweiten Durchgang war ordentlich. Wichtig war, nun nicht den Anschluss zu verlieren. Darüber waren sich die Männer von Trainer Daniel Haase offenbar bewusst, denn sie stellten eine starke Abwehr auf die Platte, die sich sehr kämpferisch zeigte. Lediglich die Abschlüsse von Vorlicek bekamen sie nur schwer in den Griff, immer wieder schlug es im Netz ein. So blieben die Mindener in Führung, wenngleich sie sich nicht vollends absetzen konnten.
Dabei machte der TUSEM längst kein überragendes Spiel, ließ aber eben nicht locker und hatte an diesem Abend einmal mehr eine starke Mentalität. Jede gelungene Aktion wurde von den über 2000 Fans in der Sporthalle „Am Hallo“ lautstark bejubelt, was offenbar Rückenwind gab. Die Ballgewinne in der Abwehr führten zu schnellen Gegenstößen, die über Jan Reimer oder Finley Werschkull den Weg ins Tor fanden. Es keimte Hoffnung auf, obwohl Minden bereits mit fünf Treffern führte (15:20, 40.).
Es wurde von nun an spannend und teilweise emotional auf der Platte. Der TUSEM kämpfte in der Abwehr mit allen Mitteln und machte es den Gegnern schwer. Ein Schlüsselmoment: Alexander Weck, der bis dahin der wichtigste Mann auf Seiten der Westfalen war, musste ebenfalls nach einem zu harten Einsteigen mit einer roten Karte vom Feld. Auch das gab den Gastgebern Hoffnung.
In den Schlussminuten stellte Haase auf offene Deckung um, was die Mindener unter Druck setzte. Zudem ließen sie sich zu zwei Zeitstrafen hinreißen, weshalb die Essener in Überzahl in die offensive Deckung gehen konnten. Und das lief gut. GWD machte Fehler, der TUSEM nutzte diese zum Anschluss. Und dann gelang Felix Eißing tatsächlich der viel umjubelte Ausgleichstreffer in der 60. Minute!
Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Noch einmal war Minden im Angriff und bekam einen Siebenmeter zugesprochen – vier Sekunden vor dem Ende. Ian Weber trat an, doch scheiterte an Dominik Plaue im TUSEM-Tor! Das 29:29 war also der Endstand, den die Essener Fans wie einen Sieg feierten.