2. HBL
Heimsieg im Verfolgerduell: Elbflorenz jubelt gegen Coburg
HC Elbflorenz 2006 vs. HSC 2000 Coburg - Game Highlights
Foto: Fleischer
Der HC Elbflorenz 2006 erwischte im Heimspiel gegen Coburg einen Traum-Start und erspielte sich bereits zur Halbzeit eine deutliche 22:14-Führung. Auch im zweiten Durchgang ließen die Dresdner nichts anbrennen und feierten am Ende einen souveränen 35:28-Erfolg gegen den direkten Tabellennachbarn aus Coburg.
Dass man in Coburg und vor allem Dresden richtig Bock auf dieses Verfolgerduell hatte, zeigte die Zuschauerzahl von 2504 Fans, die in die BallsportARENA strömten. Die Dresdner Fans kamen dann auch relativ schnell auf ihre Kosten, denn das Heimteam lieferte schnell und handballerisch in allen Lagen geschmackvoll. Die Tiger kamen so ins Spiel, wie sie in Dormagen beim letzten Auswärtsspiel aufgehört hatten. Nach acht Minuten führte der HC Elbflorenz gegen den Tabellennachbarn aus Coburg mit 7:3. Gäste-Trainer Anel Mahmutefendic sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen – und er hatte viel zu besprechen, denn die Dresdner Abwehr machte es dem HSC-Angriff extrem schwer, und die Sachsen selbst machten in ihrer Offensive bis dahin, was sie wollten. Vor allem das Dresdner Tempospiel schmeckte den Coburgern nicht. Nach der Auszeit waren es aber zunächst die Hausherren vom HC Elbflorenz, die mit den Treffern acht und neun am Drücker blieben. Der HSC brauchte eine Überzahlsituation, um die kleine Torflaute zu beenden. So stand nach zwölf Minuten ein 9:4 auf der Anzeigetafel. Nach einer Viertelstunde musste man den Gastgebern eine Leistung wie aus einem Guss bescheinigen. Das 13:6 auf der Anzeigetafel war dafür ein klarer Ausdruck. Auf Dresdner Seite war es vor allem Kapitän Sebastian Greß, der das Spiel immer wieder an sich zog. Der HSC Coburg wartete bis dahin auf einen Spieler, der entscheidende Akzente setzte.
Es folgte nach 20 Minuten die erste Phase, in der die Landeshauptstädter auch ein paar Angriffe liegen ließen. Der Gast aus Coburg war nun vor allem im Angriff erstmals gleichwertig. Beim Zwischenstand von 16:10 war die Dresdner Führung aber immer noch klar. Beim 17:11 und noch sechs Minuten zu spielen, nahmen auch die Tiger ihre erste Auszeit. Nach der Auszeit waren die Dresdner wieder klarer im Spiel. Den Sachsen gelang es auch in dieser Phase immer wieder, das Deckungszentrum mit Kreuzungen zu entblößen. In der 28. Minute mussten die Coburger schon ihren 21. Gegentreffer hinnehmen. In der Defensive gelang den Gästen weiterhin nichts. Am Ende der ersten Halbzeit hatte der HSC Coburg insgesamt 22 Gegentore kassiert – ein Wert, der auch in der 2. Liga und im Tempospiel des heutigen Handballs selten ist. So endete eine teilweise einseitige Halbzeit mit 22:14 für die Sachsen. Der HSC war zumindest im Angriff erst ab der 20. Minute im Spiel.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen. Beide Mannschaften konnten Treffer markieren. Beim 25:17 in der 37. Minute hatte der Acht-Tore-Vorsprung der Sachsen weiter Bestand. Zwei Paraden des Coburger Torhüters Fabian Apfel gaben dem Gast dann die Möglichkeit, auf sechs Treffer Rückstand zu verkürzen. Der HSC nahm die Chance jedoch nicht wahr, und die Dresdner trafen ihrerseits durch Sebastian Greß zum 26:18. Dass der HSC zu diesem Zeitpunkt noch im Spiel war, war im Übrigen dem eben erwähnten Fabian Apfel im Tor zu verdanken. Er zeigte nach seiner Einwechslung in der ersten Halbzeit immer wieder gute Paraden. Auf Seiten der Tiger konnte man in Richtung der 45. Minute sehen, dass im Angriff nicht mehr alles so leicht von der Hand lief. Vor allem die klaren Chancen ließ der HCE in dieser Phase zu oft liegen.
In der 44. Minute lag der HC Elbflorenz beim 28:20 aber immer noch sicher vorn, denn auch Marino Mallwitz im HCE-Gehäuse zeigte einige starke Paraden. Nach zwei schnellen Treffern durch die Gäste (28:22) sah André Haber jedoch die Zeit für eine Auszeit gekommen. Nach der Pause probierten es die Hausherren mit dem siebten Feldspieler. Das klappte nicht – ganz im Gegenteil: Der Gast traf erneut zweimal in Serie zum 28:25 und 29:25. Auffälligster Dresdner Spieler war in dieser Phase Doruk Pehlivan. Beim HSC sah man nun immer besser, warum die Mannschaft zur erweiterten Spitze der 2. Liga gehört. Beim 30:26 ging es dann in die letzten zehn Minuten der Partie. Das Heimteam ließ seinerseits nichts mehr anbrennen und hatte mit dem ins Tor gewechselten Robin Cantegrel zudem den Spieler der letzten zehn Minuten. Der Franzose im Dress der Dresdner hielt gleich mehrfach stark. Am Ende gewannen die Dresdner unter stehenden Ovationen mit 35:28 und entschieden so das Verfolgerduell klar für sich.
Fazit: Die Dresdner zeigten im Duell der Verfolger an diesem Tag, dass sie die bessere Mannschaft waren. Vor allem die ersten zwanzig Minuten des HC Elbflorenz waren furios und ebneten den Sachsen den Weg zum Sieg über den Tabellennachbarn. Der HSC, der immerhin mit einer Empfehlung von 7:1 Punkten aus den letzten vier Spielen nach Dresden kam, fand zu spät zu seinem Spiel. Die Dresdner verloren zwar die zweite Hälfte, ließen den Vorsprung aber ab einem frühen Zeitpunkt nie unter vier Treffer schrumpfen. Die Sachsen sind mittlerweile seit vier Partien unbesiegt und konnten ihr Punktekonto auf 35:25 Punkte ausbauen. Zudem konnte man den Abstand zum HSC Coburg auf drei Punkte vergrößern.
Stimme zum Spiel:
André Haber, Trainer HC Elbflorenz 2006:
„Wir hatten heute wieder einen absoluten Traumstart zuhause und ich denke, dass wir sehr gut reingekommen sind in die Partie mit 9:3. Ich fand, dass man gemerkt, wie viel Bock wir auf das Heimspiel hatten und auf einen Heimsieg und ich finde, dass hat meine Mannschaft heute eins zu eins so auf die Platte transportiert. Das wir in dieser engen Liga zur Halbzeit mit acht Toren führen ist dann auch sehr außergewöhnlich – das lag aber auch daran, dass wir schnell in das Gefühl kamen, dass es heute für uns läuft. Ich freue mich dementsprechend über die erste Halbzeit sehr, denn das war so mit das Beste was ich in meiner Dresdner Zeit hier erlebt habe. Im zweiten Durchgang hat sich Coburg dann weiterhin nicht aufgegeben und voll dagegen gestemmt. Wir haben dem Druck aber stand gehalten und deswegen bin ich sehr froh und stolz auf die heutige Leistung meiner Mannschaft.“