2. HBL
Lübeck kämpft sich dank Aufholjagd zu Remis gegen Dresden
VfL Lubeck Schwartau vs. HC Elbflorenz 2006 - Game Highlights
VfL Lübeck-Schwartau
In einem packenden Handball-Match sah es am Samstagabend lange nach einem ungefährdeten Sieg des HC Elbflorenz gegen den VfL Lübeck-Schwartau aus. Durch eine packende Aufholjagd der Heimmannschaft endete das Spiel aber noch mit einem 33:33 (15:20)-Unentschieden.
Nach acht Minuten Spielzeit und einem Stand von 5:5 konnte man aus Sicht des Gastgebers VfL Lübeck-Schwartau und aus Sicht des Gastes HC Elbflorenz von einer ausgeglichenen Partie sprechen. Die Ostholsteiner zeigten eine ähnliche Spielanlage wie die Ostsachsen, was bedeutete, dass beide Teams versuchten, mit einer 6:0-Abwehr dem Gegner den Schneid abzukaufen, um nach Ballgewinnen mit viel Tempo zu agieren. Aber auch im Positionsspiel fanden beide Mannschaften gute Lösungen. Dass der VfL nach gut 13 Minuten mit drei Toren führte (10:7), lag daran, dass die Dresdner zwei bis drei klare Chancen nicht gegen Heimkeeper Paul Dreyer im Tor unterbrachten. Nur drei Minuten später hatten die Sachsen aber ausgeglichen (10:10). Torschütze war der bis dahin beste Dresdner, Kapitän Sebastian Greß. Basis für den Ausgleich war auch eine verbesserte Torhüterleistung auf Seiten des HCE. Der ins HC-Tor gewechselte Marino Mallwitz wurde an alter Wirkungsstätte immer mehr zum Faktor.
Beim 12:13 durch Linksaußen Julius Dierberg, ging es in die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit. Auffällig – nicht nur in dieser Phase des Spiels – war, dass die Dresdner große Probleme hatten, das Kreisspiel der Gastgeber zu verteidigen. Aber die Sachsen hatten nun den ins Tor gerückten Marino Mallwitz, der zwei Mal kurz hintereinander gegen den frei am Kreis zum Wurf kommenden Thore Kjell Heinemann hielt. Die Landeshauptstädter nutzten dies zur 13:15-Führung, unter anderem durch einen Dreher von Mindaugas Dumcius. In der Folge nahm Heimtrainer David Röhrig eine Auszeit. Nach dieser dezimierte sich der VfL dann selbst: Leon Maximilian Ciudad Benitez griff Julius Dierberg in den Arm und musste dafür per roter Karte die Platte verlassen. Den anschließenden Strafwurf verwandelten die Dresdner zur Drei-Tore-Führung (13:16). Zwei gute Sequenzen in der Abwehr setzte der HCE dann sogar in eine noch höhere Führung um. So führten die Sachsen zur Halbzeit mit 15:20. Vor allem ab der 20. Minute waren die Dresdner die mehr und mehr spielbestimmende Mannschaft.
Beim 16:24 und damit einer Acht-Tore-Führung war klar: Die Dresdner waren eindeutig besser aus der Kabine gekommen als der VfL Lübeck-Schwartau. Aufgrund einiger Paraden von VfL-Torwart Paul Dreyer fing sich der Gastgeber aber wieder und markierte vier Treffer in Serie zum 21:25. Es war dann Julius Dierberg, der von Linksaußen den Lauf der Ostholsteiner mit einem Treffer brach (22:26). Anschließend nahm HC-Trainer André Haber eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Es folgte eine Phase, in der der VfL mehrfach auf drei Tore verkürzte. Nachdem der HC Elbflorenz beim 24:27 einen Strafwurf nicht im Tor unterbrachte, hatten die Gastgeber die Chance, auf zwei Tore zu verkürzen. Die Dresdner fingen jedoch einen Pass ab und erzielten per Konter durch Lukas Wucherpfennig das 24:28. Das Heimteam ließ aber nicht locker und schaffte es, beim 26:28 weiter zu verkürzen. Die Dresdner hatten seit mehreren Minuten den Faden verloren und konnten ihn nicht wieder aufnehmen. Es ging in die letzten knapp zwölf Minuten.
Dann war es Marino Mallwitz, der mit einer Parade gegen den Kreisläufer den Anschluss verhinderte. Die Sachsen brachten den siebten Feldspieler, verwarfen jedoch. Heimkeeper Paul Dreyer erzielte daraufhin mit einem direkten Wurf ins verwaiste Dresdner Tor das 27:28. In den folgenden Minuten konnte der HCE, auch bedingt durch eine Überzahl, wieder auf drei Treffer zum 27:30 erhöhen. Beim 28:30 kaufte VfL-Torhüter Paul Dreyer den Dresdnern den nächsten Strafwurf ab, und die Nordlichter hatten erneut die Chance zum Anschluss. Nachdem der HC Elbflorenz zwischenzeitlich den Ball eroberte, ihn aber wieder abgegeben hatte, war es dann der VfL, der im zweiten Anlauf die Chance zum 29:30 nutzte.
Die Dresdner trafen anschließend, gerieten aber nun in doppelte Unterzahl. Als der Gastgeber zum 30:31 traf, waren noch drei Minuten zu spielen. Der HC Elbflorenz verlor den Ball und kassierte durch einen erneuten Treffer von Torhüter Paul Dreyer den Ausgleich zum 31:31. Als die Dresdner ihre letzte Auszeit nahmen, waren noch 1:32 Minuten zu spielen, und der HCE hatte bei drohendem Zeitspiel noch zwei Pässe. Löser übernahm die Verantwortung und traf zum 31:32. In der nächsten entscheidenden Szene hielt Robin Cantregrel für den HCE einen Strafwurf, und sein Team traf zur 31:33-Führung 40 Sekunden vor dem Ende. Nach dem 32:33 durch nie aufgebende Nordlichter nahmen sich die Sachsen zu viel Zeit und gerieten ins Zeitspiel. Die Gastgeber verwarfen im Gegenangriff anschließend, konnten aber den zurückspringenden Ball ins Tor fausten. Anschließend zeigten die Dresdner an, dass der Gegner kurzzeitig mit acht Spielern auf dem Feld stand. Die Schiedsrichter berieten sich mit dem Kampfgericht und entschieden anders. So endete das Spiel mit einem Remis – genauso wie im Hinspiel.