2. HBL
Starker Auftritt in Lübbecke: HSG Nordhorn-Lingen feiert letzten Auswärtssieg der Saison
TUS N-Lubbecke vs. HSG Nordhorn-Lingen - Game Highlights
Foto: TuS N-Lübbecke
Mit einem 32:30-Erfolg (17:14) beim TuS N-Lübbecke beendet die HSG Nordhorn-Lingen ihre Auswärtsspiele in der 2. HBL-Saison 2024/25 erfolgreich. Nachwuchsspieler Lennart Bock glänzt bei seinem Zweitliga-Debüt mit vier Toren und sichert in der Crunchtime den verdienten Sieg.
Die HSG startete wieder mit derselben Anfangsformation wie zuletzt, allein Elias Ruddat durfte auf Linksaußen wieder von Beginn an ran. Etwas überraschend, startete der TuS N-Lübbecke mit Nikolas Katsigiannis im Tor. Der 42-jährige Handball-Wandervogel hatte 2008 mit der HSG den EHF-Pokal gewonnen. Kristian van der Merwe eröffnete das Spiel mit einer Parade, die „Katze" tat es ihm gleich, doch Letzterer sollte im weiteren Verlauf kaum noch eine Hand an den Ball bekommen und wurde im Tor zunächst von Grabenstein ersetzt.
Die Gastgeber begannen nervös, die HSG dagegen startete konzentriert. Von Beginn an agierten die Gäste im schon vielfach bewährten Sieben gegen Sechs, und zwar diesmal wieder mit zwei Kreisläufern. Nordhorn-Lingen übernahm die Führung, doch beim Stand von 3:4 gab es einen Schreckmoment, als sich Rechtsaußen Maxi Lux zur Bank begab, an der Wade behandeln ließ und bis zum Schluss auch nicht mehr zurückkehrte. Weil bekanntermaßen auch Sander Visser seit Längerem ausfällt, kam es zum ersten Auftritt des im Januar 17 Jahre alt gewordenen Jugendspielers Lennart Bock auf dem Parkett der 2. HBL. Und es dauerte nur Sekunden, bis er nach Pass von Bandlow seinen ersten Treffer erzielte. Es hieß 3:5 (10.). Übrigens: Als der Teenager im Januar 2008 geboren wurde, spielte TuS-Trainer Przybecki noch für die Rot-Weißen im Euregium.
Nachdem N-Lübbecke auch mit freien Bällen an van der Merwe gescheitert war, führte Nordhorn-Lingen beim 5:9 erstmals mit vier Treffern. Die Gastgeber, bei denen in dieser Phase am ehesten der Ex-Emsdettener Sven Wesseling überzeugte, brachten mit Ebner und dem früheren HSG-Mann Heiny frische Kräfte, doch ihr Rückstand hatte Bestand. Zum 11:14 traf Rechtsaußen Bock bereits mit seinem dritten Tor. Und auch zur Halbzeit lagen die in Schwarz spielenden Gäste, die noch mehrmals Alu-Pech hatten, mit drei Treffern vorn. Es stand 14:17. Der gegen Minden zuletzt kaum zu bremsende Erlingsson war noch nicht erfolgreich, im Tore-Ranking lagen Bandlow (4/3), Ruddat und der 17-jährige Lennart Bock (je 3) vorn.
Die zweite Hälfte begann gut für die HSG. Erlingsson traf nun erstmals. Und auch wenn längst nicht alle Pässe ankamen, hielt der Vorsprung der in der Defensive einmal mehr konsequent zupackenden Männer von Mark Bult, die den Gegner immer wieder mit Stopp-Fouls bremsten. Die Anfeuerung der zahlreichen treuen und lautstarken HSG-Fans war in der Halle deutlich zu vernehmen, und nach dem von Bauer in Unterzahl erzielten 17:22 betätigte TuS-Coach Przybecki den Auszeit-Buzzer (40.).
Am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig. Kurzzeitig lagen die Gäste sogar mit sechs Toren vorn, obwohl sie bis Mitte der zweiten Hälfte ganz im Gegensatz zu den Ostwestfalen auch schon vier Zeitstrafen abzusitzen hatten. Als Mark Bult zum Time-Out bat, hatte sein Team weiterhin alles unter Kontrolle, nahm mit dem Vorsprung im Rücken das Tempo aus dem Spiel und führte mit 21:26 (47.).
Doch obwohl Wesseling nach Foul an Bandlow nicht nur die erste TuS-Zeitstrafe, sondern direkt die rote Karte erhalten hatte, kamen die Gastgeber nun heran. Beim 26:29 waren noch acht Minuten auf der Uhr. „Endlich" aus Sicht der Hausherren, versuchten sie es nach Ballgewinnen jetzt auch mit Würfen auf das leere HSG-Tor und waren damit zweimal erfolgreich. Und nach dem Minden-Spiel am Dienstag schienen die Kräfte der ohnehin personell gebeutelten Gäste nachzulassen. Der bis dato kaum in Erscheinung getretene Linksaußen Schulze verkürzte auf Minus-2, Wieling erzielte per 7-Meter den Anschlusstreffer zum 29:30 (58.), und nun war auch die Halle da: „Nettelstedt, Nettelstedt", skandierte die Mehrheit der 2.011 Zuschauer.
Doch nun schlug endgültig die Stunde von Lennart Bock: Der A-Jugendliche, der in seinem ersten Zweitligaspiel schon in der ersten Halbzeit drei von vier Versuchen ins Ziel gebracht hatte, wurde auf Rechtsaußen von Frieder Bandlow in Szene gesetzt, stieg hoch und verwandelte gegen den mehr 25 Jahre älteren Katsigiannis eiskalt zur Vorentscheidung von 29:31. Am Ende hieß es 30:32 und es war Lennart Bock, den seine Kollegen zurecht feierten und der sich vor Schulterklopfern kaum retten konnte.
Frieder Bandlow lag schließlich im Tore-Ranking vorn (7/3), gefolgt von Elias Ruddat (6 von 6), Tarek Marschall (5) und Lennart Bock. Beim Gastgeber waren die Rückraumschützen Petreikis, Genz und Wesseling am treffsichersten. Insbesondere von den Außenpositionen sowie vom Kreis kam der TuS gegen die HSG-Defensive dagegen kaum zum Zuge.