DHB-Pokal
Souveräner Auftritt: Flensburg bucht in Stuttgart ohne Probleme die nächste Pokalrunde
TVB Stuttgart vs. SG Flensburg-Handewitt - Game Highlights
Foto: Weller
Die SG Flensburg-Handewitt steht im Viertelfinale des DHB-Pokals. Nach insgesamt überzeugendem Auftritt gewann der aktuelle HBL-Spitzenreiter am Mittwochabend beim TVB Stuttgart mit 36:29 (17:12). Die besten Torschützen der SG waren Emil Jakobsen (9/1) und Simon Pytlick (6).
Die SG begann konzentriert gegen die Stuttgarter Angriffe mit vier Rückraumakteuren. Im Mittelblock absolvierte Blaž Blagotinšek seinen 100. Einsatz für die SG. Abwehr-Kollege Johannes Golla bekam einen Ball ins Gesicht, schüttelte sich kurz und erzielte wenig später vom gegnerischen Kreis die 4:2-Führung. Die Hausherren schafften noch zwei Mal den Ausgleich, doch die SG ließ sich davon in keiner Weise beeindrucken. Kent Robin Tønnesen schloss einen 4:0-Lauf zum 9:5 ab. Benjamin Burić hatte nach 20 Minuten bereits ein halbes Dutzend Paraden auf seinem Konto. Marko Grgić kassierte eine Zeitstrafe und löste damit unfreiwillig eine schöne Nachricht aus: Luca Witzke stand nach mehreren Wochen erstmals wieder auf dem Spielfeld. Das Umschalten aus dem Länderspiel-Modus glückte, die Nordlichter kontrollierten das Geschehen. Simon Pytlick schlüpfte durch zum 16:10. Er und seine Teamkameraden marschierten mit einem netten Pausenpolster in die Kabine.
Nicht überraschen lassen
Mit Wiederbeginn versuchte es Stuttgart mit einer neuen Defensiv-Taktik, einer 5:1-Formation. Unangenehm, dass die SG in kurzer Folge zwei Zeitstrafen aufgebrummt bekam. Simon Pytlick und Marko Grgić beeindruckte das aber keineswegs: Schnell hieß es 20:13. Es lief wie am Schnürchen: Benjamin Burić hielt, Lukas Jørgensen ergatterte den Abpraller, und blitzschnell war der Ball bei Emil Jakobsen, der auf 25:16 erhöhte. Die stattliche Schar der SG Fans war aus dem Häuschen, als der dänische Linksaußen seinen nächsten Treffer mit seinem Handstandüberschlag zelebrierte. Er traf binnen zwölf Minuten sieben Mal, einmal mehr eine brillante Vorstellung. Aber auch seine Mannschaftskollegen verdienten sich ein Lob für diesen souveränen Auftritt. Als vier Minuten vor Ende Thilo Knutzen auf dem Parkett auftauchte, hatten wirkliche alle Akteure ihre Einsatzzeiten erhalten. Die Stimmung für den Rückflug in den Norden hätte nicht besser sein können.
Stimmen zum Spiel:
Benjamin Burić (Torhüter SG Flensburg-Handewitt): „Im Vergleich zum ersten Spiel vor ein paar Wochen konnten die Stuttgarter trotz ihrer vier Rückraumspieler kaum Zweikämpfe gegen unsere Abwehr gewinnen. Wir sind viel gelaufen und sind in der ersten Hälfte zu neun oder zehn einfachen Toren gekommen. In der zweiten Hälfte haben wir sehr konsequent gespielt. Wir waren von der ersten Minute an bereit und mit dem Kopf da.“
Aleš Pajović (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Wir sind sehr zufrieden, das war ein gutes Spiel von uns. Mit diesem deutlichen Ergebnis war nicht zu rechnen. Wir hatten den Druck, mit dem Stuttgart spielt, sehr gut unter Kontrolle. Wir haben das Tempo gut gehalten und konnten viele Tore im Gegenstoß machen. Wir haben unseren Job erfüllt: Wir sind weiter.“
Misha Kaufmann (Trainer TVB Stuttgart): „Wir tun uns momentan in der Defensive brutal schwer, Zugriff zu bekommen. Da fehlt es an Automatismen, an Eingespieltheit und an klaren Absprachen im Zentrum. Das macht es natürlich schwierig gegen eine Mannschaft, die so schnell spielt. Pajo hat es richtig gesagt: Wir hatten enorme Probleme im Rückzugsverhalten.“
Kai Häfner (Rückraumakteur TVB Stuttgart): „Wir müssen ehrlich sein: Flensburg hat uns überrannt. Wir haben uns in der Abwehr sehr schwergetan, gegen uns genügten zwei Kreuzungen. Bei uns fehlten die Automatismen, die für die nächsten Aufgaben passen müssen.“













