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DHB-Pokal: Kiel gewinnt gegen Titelverteidiger Magdeburg - Coburg bezwingt Erstligist Lemgo

Ein packender Pokalspieltag brachte Überraschungen und Favoritensiege: THW Kiel warf Titelverteidiger Magdeburg knapp mit 29:28 aus dem Wettbewerb, und auch die SG Flensburg-Handewitt sicherte sich das Viertelfinalticket mit einem klaren 33:26 über die TSV Hannover-Burgdorf. Tabellenführer Melsungen hatte gegen Zweitligist TuSEM Essen zu kämpfen, konnte sich aber mit 32:26 durchsetzen. Eisenach gewann das Ostderby gegen Leipzig, während Balingen-Weilstetten Rostock mit 36:28 bezwang. Die Sensation des Tages lieferte Zweitligist HSC 2000 Coburg, der sich mit 29:28 gegen Lemgo das erste Viertelfinale seiner Vereinsgeschichte sicherte.
Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat den Titelverteidiger SC Magdeburg aus dem DHB-Pokal geworfen. In einem umkämpften Top-Spiel gegen den Dauerrivalen setzte Kiel sich mit 29:28 (14:14) durch. Bis vier Minuten vor Schluss war die Begegnung vollkommen ausgeglichen, erst eine Unterzahl-Situation brach den Magdeburgern das Genick, Kiel konnte mit zwei Treffern davonziehen und das Spiel am Ende über die Zeit retten. Bester Werfer war der Magdeburger Michael Damgaard mit acht Treffern.
"Das war ein geiles Handballspiel. Ich glaube, die Zuschauer haben es genossen", sagte der Kieler Domagoj Duvnjak. "Für solche Spiele lebt und trainiert man." Der Magdeburger Coach Bennet Wiegert war am Dyn-Mikrofon "wahnsinnig enttäuscht, weil wir alles investiert haben. Mir tut es für diese Mannschaft unheimlich leid. Sie hat gezeigt, wie viel der Wettbewerb ihr bedeutet."
Der THW, der nach der titellosen Vorsaison auch in diesem Jahr mit Problemen zu kämpfen hat, gewann erstmals seit 2017 ein Heimspiel gegen den SCM. Zudem tankte der Klub viel Selbstvertrauen für das Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag (14.00 Uhr/Dyn).
Die Flensburger sicherten sich dank eines am Ende ungefährdeten Erfolgs gegen die TSV Hannover-Burgdorf den Einzug ins Viertelfinale. Die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau gewann nach einer starken zweiten Hälfte 33:26 (14:13) bei den Niedersachsen. "Wir verlieren am Ende deutlich und verdient", sagte Hannovers Rückraumspieler Marian Michalczik bei Dyn. Vor knapp einem Monat hatte Hannover das Topspiel in der Bundesliga an selber Stelle noch knapp für sich entschieden (31:30). Die Partie, die in der ersten Hälfte vollkommen ausgeglichen war, kippte in der zweiten zugunsten der Flensburger. Eine starke Offensive und herausragende 45 Prozent gehaltener Bälle des Flensburger Torwarts Kevin Möller sicherten den Einzug in die dritte Runde. "Die Abwehr hat hervorragend für mich gearbeitet", lobte Möller. Hannover halfen auch acht Tore des besten Schützen Justus Fischer nicht zum Erfolg.
Der Zweitligist HSC Coburg feierte einen historischen Sieg gegen den TBV Lemgo Lippe mit 29:28 (14:14) und zog zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale des DHB-Pokals ein. Nach einem packenden Handballkrimi und stetig wechselnder Führung gelang es den Coburgern als bisher einzigem Zweitligisten, die nächste Runde zu erreichen. Spielentscheidend waren unter anderem die Leistungen von Mikael Helmersson, der sieben Tore und zwei Assists erzielte, und Torhüter Petros Boukovinas mit 17 Paraden und einer Quote von 37,8 %.
Schwer tat sich der Tabellen-Erste MT Melsungen. Gegen den Zweitligisten TuSEMEssen konnte sich der Spitzenreiter erst spät mit 32:26 (14:15) durchsetzen. Ebenso in der nächsten Runde steht der ThSV Eisenach, der im Ostderby gegen DHfK Leipzig mit 30:24 (15:10) gewann. Bei der Partie HC Empor Rostock gegen HBW Balingen-Weilstetten blieb eine Überraschung aus. Der Drittligist aus Rostock unterlag nach einer lange engen Begegnung dem Zweitligisten 28:36 (19:19).
Die Viertelfinal-Partien werden am 18./19. Dezember ausgetragen. Das Finale findet am 12./13. April 2025 in Köln statt.
Alle Ergebnisse in der Übersicht:
TSV Hannover-Burgdorf vs. SG Flensburg-Handewitt 26:33 (13:14)
HC Empor Rostock vs. HBW Balingen-Weilstetten 28:36 (19:19)
TuSEM Essen vs. MT Melsungen26:32 (15:14)
THSV Eisenach vs. SC DHfK Leipzig 30:24 (15:10)
HSC 2000 Coburg vs. TBV Lemgo Lippe 29:28 (14:14)
THW Kiel vs. SC Magdeburg 29:28 (14:14)
HC Empor Rostock vs. HBW Balingen-Weilstetten 28:36 (19:19)
TuSEM Essen vs. MT Melsungen26:32 (15:14)
THSV Eisenach vs. SC DHfK Leipzig 30:24 (15:10)
HSC 2000 Coburg vs. TBV Lemgo Lippe 29:28 (14:14)
THW Kiel vs. SC Magdeburg 29:28 (14:14)
Quelle: SID / Foto: HSC 2000 Coburg