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Handball Super Cup der Frauen: Ludwigsburg gewinnt zum vierten Mal in Folge

Erstes Spiel, erste Silberware: In der Neuauflage des Pokalfinals der Vorsaison konnten sich die Handballerinnen der HB Ludwigsburg (ehemals SG BBM Bietigheim) für die schmerzhafte Niederlage aus dem Final Four revanchieren und ihrer Favoritenrolle gegen die TuS Metzingen gerecht werden. Beim 32:24 (15:14)-Sieg des amtierenden Deutschen Meisters wurde der Handball Super Cup der Frauen erstmals in einem gemeinsamen Event mit der DAIKIN HBL im PSD BANK DOME in Düsseldorf ausgetragen.
Vor dem Start in die neue Spielzeit standen aufgrund personeller Umbrüche auf beiden Seiten noch einige Fragezeichen. Bei den TusSies, die die letzte Saison auf dem fünften Tabellenplatz beendet hatten, fand in vorderster Front ein Wechsel auf der Trainerbank statt. Peter Woth, der zuvor bereits als Assistent von Ex-Coach Werner Bösch arbeitete, übernahm die Cheftrainerposition. Unter seiner Regie erfolgten fünf Neuverpflichtungen, worunter das Linksaußen-Duo Katharina Goldammer und Lois van Vliet sowie Spielmacherin Nele Franz fallen. Noch umtriebiger war die HB Ludwigsburg aber auf dem Transfermarkt: Gleich acht teils hochkarätige Zugänge hat der Deutsche Meister zu verzeichnen, darunter die beiden deutschen Nationalspielerinnen Mareike Thomaier und Viola Leuchter und Torhüterin Nicole Roth, die von 2019 bis 2022 selbst für Metzingen spielte.
Nach einer insgesamt durchwachsenen Vorbereitung der Ermstälerinnen, die immer wieder mit Verletzungspech zu kämpfen hatten, stand nun die nächste Chance auf einen Titel an, nachdem Anfang März der erste Pokalgewinn der Vereinsgeschichte geglückt war. Damals hatte man die Favoritinnen aus der Barockstadt als erstes Team nach 94 ungeschlagenen Partien auf nationaler Ebene im Haushahn Final Four noch sensationell geschlagen. Und da der Serienmeister aus Baden-Württemberg angesichts von neun Olympia-Abstellungen selbst eine unruhige Vorbereitungsphase erlebte, waren die Rollen im Vorfeld weniger klar verteilt, als es die für Ludwigsburg positive Statistik von 18 Siegen in 23 Pflichtspielen gegen Metzingen erwarten ließ.
Die ersten fünf Minuten des Spiels bestätigten diesen Eindruck und waren geprägt von einem munteren Abtasten auf beiden Seiten. Anschließend fand Ludwigsburg aber immer besser in die Partie, setzte sich allmählich ab und führte bis zur Mitte der ersten Halbzeit (16. Minute) bereits mit fünf Toren Vorsprung. Immer wieder gelangen den körperlich starken Rückraumshooterinnen um Guro Nestaker und Viola Leuchter leichte Durchbrüche oder Ablagen auf Rechtsaußen Jenny Behrend, die nach 17 Minuten schon vier Treffer erzielt hatte und am Ende zur Spielerin des Spiels gekürt werden sollte. Die TusSies taten sich dagegen mit dem Abwehrriegel der Lokalrivalen aus dem Schwabenland schwer, kamen wenn, dann insbesondere durch Jana Scheib und Neuzugang Franz zu erfolgreichen Abschlüssen. Obwohl Ludwigsburg-Trainer Jakob Vestergaard nach gut 20 Minuten die erste Auszeit der Partie nahm, nützte die einminütige Teambesprechung sodann jedoch vor allem den Akteurinnen im schwarzen Dress. Innerhalb von gut vier Minuten verkürzte Metzingen den Rückstand bis auf ein Tor, gerade Rückraum Rechts-Spielerin Jana Scheib gelang zu dieser Zeit ein Momentum. Für den Ausgleich sollte es bis zur Pause allerdings nicht mehr reichen, beide Mannschaften gingen mit einem 15:14 in die Kabinen, wobei die Metzingerinnen mit der Schlusssirene noch eine Zeitstrafe in Person von Julia Behnke erhielten.
Auch deshalb gehörte die Startphase der zweiten Hälfte anschließend wieder den Champions League-Finalistinnen aus der Vorsaison. Drei Tore in Folge verschafften der HB wieder ein komfortables Polster von vier Treffern, das die Rekord-Super Cup-Siegerinnen nun auch zunächst halten und ab der 45. Minute ausbauen konnten. Zu oft waren es einfache Ballverluste der TusSies, die die Barockstädterinnen im Tempospiel eiskalt bestraften. Zunehmend wurde nun auch die HBF-Spielerin der Saison 2023/2024, Xenia Smits, ein wichtiger Faktor und half dabei mit, dass ihr Team zehn Minuten vor Spielende bereits mit sieben Toren in Führung lag. Trotz einer dritten Zeitstrafe, der damit verbunden roten Karte für Kreisläuferin Valentina Klemencic (54. Minute) und eines letzten Aufbäumens der Metzingerinnen, die noch einmal auf fünf Tore verkürzten (56. Minute), war damit die Entscheidung über die diesjährigen Siegerinnen des Super Cups gefallen. Nach 2021, 2022 und 2023 gewannen die Ludwigsburgerinnen den ersten möglichen Titel der Saison bereits zum vierten Mal in Folge und haben sich nun insgesamt fünf Exemplare der Trophäe für ihre Vitrine gesichert.
Foto: Schulze