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60 Jahre HBL

60 Jahre Handball-Bundesliga: FRISCH AUF! und die Schlacht von Frankfurt

Mittwoch, 15. Oktober 2025

Foto: Horstmüller

Die neun Meistertitel von FRISCH AUF! Göppingen sind eng mit dem Namen Bernhard Kempa verbunden. Als Meistertrainer von 1970 erlebte er ein Endspiel der besonderen Art, das es dank eines heute noch geltenden Kodex unter den Handballprofis so nicht mehr geben würde.

Ein Lächeln, immerhin, rang sich die Legende ab. Zu feiern war Bernhard Kempa jedoch nicht zumute an diesem 2. Januar 1970, obwohl er FRISCH AUF! Göppingen mit einem 22:18-Sieg gegen den VfL Gummersbach im Endspiel zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte. Als „Vertreter des modernen Handballs“, wie er sich selbst bezeichnete, lag ihm die „Schlacht von Frankfurt“ zu schwer im Magen.
In den 60 Minuten in der Frankfurter Festhalle hatte, wie ein Kommentator danach schimpfte, „das Faustrecht regiert“. Der Gummersbacher Jochen Feldhoff ging mit einem blauen Auge und aufgerissener Augenbraue vom Feld, der Göppinger Horst Singer beklagte eine Jochbeinverletzung. „Bereits in der ersten Minute wurde losgeschlagen“, zeterte Gummersbachs Manager Eugen Haas, dessen Spieler ebenfalls nicht als Unschuldsengel aufgetreten waren.
Das Endspiel von Frankfurt, das FRISCH AUF! den achten Meistertitel in der Halle bescherte, stand in krassem Gegensatz zur Philosophie Kempas. Als Spieler hatte er stets Fair Play und filigrane Ästhetik gepredigt. Sichtbarster Ausdruck dessen war sein 1954 uraufgeführter „Kempa-Trick“, bei dem ein in den Wurfkreis springender Spieler einen Pass aufnahm und noch in der Luft ein Tor zu erzielen versuchte. Auf dieser Basis hatte Kempa, der 1957 als Spieler zurückgetreten war, auch als Trainer zum Aufstieg Göppingens zu einer Hochburg der Sportart beigetragen.
Kompromisslose Härte gehörte in den folgenden Jahren dennoch weiterhin zum Alltag im Handball. Auch im torarmen Endspiel von 1972, in dem Göppingen erneut gegen Gummersbach siegte (14:12) und seinen bislang letzten Meistertitel feierte, fanden die Angreifer wenig Schutz vor der Defensive. Auf internationaler Ebene flogen ebenfalls die Fäuste, etwa in den legendären Duellen zwischen BRD und DDR 1975 und 1976, die zum Klassenkampf aufgebauscht wurden.
„Wir nannten das ‚operieren‘“, sagt Kurt Klühspies, als Weltmeister von 1978 einer der Zeitzeugen dieser Auseinandersetzungen. Verdeckte und schmutzige Fouls gehörten zum Spiel. Das lag auch daran, dass man sich danach lange nicht mehr sah, erklärt der damalige Halbrechte vom TV Großwallstadt. „Heute treffen sich die Spieler ja alle Wochen wieder. Da ist der Umgang ein anderer. Aber damals spielten wir nur zweimal im Jahr gegen Rumänien. Da wurde dann ordentlich zugelangt, da gab es richtig auf die Ohren.“
Bis heute sei „der Schmerz ein integraler Bestandteil des Handballs, weil es sich beim Handball um eine Sportart mit hartem Körperkontakt handelt“, erklärt der Psychiater Valentin Markser, der in den 1970er Jahren bei Gummersbach und den Füchsen im Tor stand. „Bei den heutigen Spielregeln und deren Anwendung gehören gewisse Schmerzen zum Spiel.“
Zu Beginn der 1990er Jahre vollzog sich jedoch ein Wandel, so jedenfalls beschreibt es Karsten Kohlhaas, der damals beim OSC Dortmund, in Essen, Dormagen, Gummersbach und Nordhorn in der Bundesliga aktiv war. „Die Zeit der Schläger war vorbei.“ Es habe weiterhin sehr harte Gegenspieler gegeben, Klaus-Dieter Petersen etwa. „Aber es wurde fairer, auch weil die Regeln strikter ausgelegt wurden.“
Kohlhaas, der heute als Arzt praktiziert, ist überzeugt davon, die Professionalisierung habe den Umgang mit den Schmerzen neu austariert. „Es gab in dieser Zeit ja die ersten Vollprofis. Und es wuchs ein Bewusstsein dahingehend, dass man eine Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für den Gegenspieler entwickelte, der im Handball genauso sein Auskommen haben sollte.“
Auf dieser Basis entwickelte sich ein Kodex unter den Handballprofis, der bis heute klar regelt, welche Fouls (und damit welche Schmerzen) erlaubt sind und welche nicht. Es ging weiterhin hart zur Sache, das ja. Aber wer nun Schmerzen durch dreckige Fouls produzierte, für den wurde es zunehmend komplizierter im Milieu des Profihandballs. „Heute gibt es eigentlich keinen Spieler auf hohem Niveau, der fies foult oder dreckig spielt“, sagt Markus Baur, der Weltmeister von 2007.
Für Bernhard Kempa, den Ästheten des Handballs, kam dieser Kulturwandel zu spät. Er trat, völlig frustriert, nach der „Schlacht von Frankfurt“ zurück.
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