HBL
Überraschung in Nürnberg: Erlangen erkämpft Remis gegen Magdeburg
HC Erlangen vs. SC Magdeburg - Game Highlights
Foto: HC Erlangen
Der HC Erlangen hat dem Champions-League-Sieger SC Magdeburg ein 31:31 (16:11) abgetrotzt. Trotz acht Ausfällen spielte der HCE mit großem Kampfgeist, führte zur Pause klar und sicherte sich vor 5.003 Zuschauern einen viel umjubelten Punktgewinn, der noch lange in Erinnerung bleiben dürfte und für die Franken wie ein Sieg wirkte.
Der HCE fand gut in die Partie, Scheerer und Nissen – jene zwei die auch zuletzt gegen Melsungen hervorgestochen sind – besorgten die ersten beiden Führungen für die Franken. Dario Quenstedt im Kasten zeigte sich ebenfalls von Beginn an hellwach und steuerte fünf Paraden zur Anfangsphase bei, sodass mit dem 5:2 von Sander Øverjordet die Halle erstmals so richtig tobte und Antonio Metzner mit dem 6:2 für den absoluten Höhepunkt der Anfangsviertelstunde sorgte. 5.003 Zuschauer in der ARENA waren von Beginn an kaum in ihren Sitzschalen zu halten. Die Stimmung elektrisierte ab Sekunde eins.
Dass neben den Verletzten Firnhaber, Bissel, Gömmel, Kos und Olsson auch noch kurzfristig Rúnarsson, Kristjánsson sowie Gebala passen mussten, machten die verbliebenen Spieler auf dem Feld zunächst vergessen. Aus der Jugend feierte Hans Lukas Willax sein Debüt und fügte sich mit zwei seiner insgesamt drei Premierentreffern auf Anhieb ins Spielgeschehen ein. Trotz all der Aufopferung blieb die Qualität des SCM spürbar und die Gäste kämpften sich wieder heran. 11:10 stand es nach 23 gespielten Minuten. Doch dann lieferte der nächste Debütant: Mit 17 Jahren feuerte der ebenfalls erst eingewechselte Maxsim Lochmann direkt seinen ersten Profi-Wurf dem Magdeburger Schlussmann um die Ohren und legte mit einem zweiten Rückraumtreffer noch einen drauf. Die Halle brannte und unter tosendem Applaus verabschiedete sich die Sellin-Sieben schließlich mit 16:11 in die Kabine.
Angeführt und Gislí Kristjánsson und mit einer merkbaren Portion Wut im Bauch, kam das momentan beste Team der Welt aus der Kabine. Der SCM tastete sich peu à peu auf 18:19 in der 40. Minute heran. Als seine Vorderleute ihn am meisten brauchten, war auch Quenstedt (10 Paraden) wieder voll da und nahm einen freien Wurf von Lukas Mertens weg, sodass Bialowas auf der Gegenseite die Zwei-Tore-Führung festigte, was allerdings eine schwer erklärliche Zeitstrafe nach sich zog. Das sorgte aber offenbar auch nochmal für neue Reize, denn Ghedbane entschärfte kurz darauf einen Siebenmeter, ehe zwei Tore von Nissen und Metzner das 24:20 auf die Anzeige zauberten.
Als ohnehin schon alle Dämme rissen, brachten streitbare Schiedsrichter-Entscheidungen die Tribüne endgültig zum Brodeln. Das steckte auch weiter die Spieler auf der Platte an: Zwei Steinert-Tore, circa zehn Minuten vor dem Ende, sorgten für das 26:24. Das längst eingekehrte Knistern milderte sich selbstredend auch in den Schlussminuten nicht mehr. Getragen von der euphorischen Kulisse schüttelten die Franken immer wieder eine Antwort aus ihrem Ärmel. Mit fünf verbliebenen Minuten auf der Uhr leuchtete schließlich das 27:27 auf der Anzeige und Marek Nissen hob sich mit drei seiner zehn Treffer des Abends in dieser Phase erneut empor. Als Antonio Metzner unter Zuhilfenahme des Pfostens das 31:29 besorgte, schien der Sieg zum Greifen nah. Doch auch die Gäste antworteten ein letztes Mal und glichen abermals aus (31:31).