HBL
34. Spieltag: Beide Entscheidungen im Meisterrennen und Abstiegskampf fallen erst am letzten Spieltag

Foto: Füchse Berlin
Kommt der Meister aus Berlin oder Magdeburg? Kommt der zweite Absteiger aus dem Schwabenland oder Franken? Erst am 34. und letzten Spieltag werden die existenziellen Fragen in der DAIKIN Handball-Bundesliga beantwortet.
Ein Punkt und 55 Tore beträgt vor dem letzten Spieltag der Vorsprung von Spitzenreiter Füchse Berlin auf den Tabellenzweiten SC Magdeburg – somit reicht dem Hauptstadtclub bereits ein Remis bei den Rhein-Neckar Löwen zur ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Die Magdeburger müssen somit auf eine Füchse-Niederlage in Mannheim hoffen und gleichzeitig die Partie bei der abstiegsgefährdeten SG BBM Bietigheim gewinnen, die ebenfalls jeden Punkt braucht. SCM und Füchse stehen vor dem letzten Spieltag als Champions-League-Teilnehmer fest.
Im Abstiegskampf liegt Bietigheim als 15. einen Punkt vor dem TVB Stuttgart und dem HCE Erlangen – einer aus diesem Trio muss den Weg in die 2. HBL bestreiten. Die Stuttgarter empfangen nach dem tränenreichen Thriller von Göppingen den zuletzt schwächelnden SC DHfK Leipzig, Erlangen gastiert bei der HSG Wetzlar, die sich am 32. Spieltag den Klassenerhalt gesichert hatte. Absteiger 1. VfL Potsdam verabschiedet sich mit einem Heimspiel gegen den Tabellendritten aus Melsungen aus der DAIKIN HBL. Dem Eisenacher Marko Grgic fehlen noch acht Tore zur 300-Tore-Marke.
Sonntag, 8. Juni:
(alle Spiele 15.00 Uhr, live bei Dyn)
SG BBM Bietigheim vs. SC Magdeburg
- Die SG BBM Bietigheim legt einen spektakulären Schlussspurt hin – mit Siegen gegen Stuttgart und zuletzt dem 34:25 in Leipzig sowie einem Remis gegen Flensburg. In den vergangenen vier Partien holte das Team von Iker Romero fünf Punkte.
- Mit 17:49 Punkten ist die SG einen Zähler vor dem Duo aus Stuttgart und Erlangen, hat aber eine um 35 Treffer schlechtere Tordifferenz als der HCE und liegt drei Treffer vor dem TVB.
- Der SC Magdeburg hat durch das Melsunger Remis gegen Lemgo und den eigenen 35:27-Erfolg gegen Flensburg das Champions-League-Ticket für die kommende Saison gebucht. Der Tabellenzweite liegt mit 55:11 einen Punkt hinter den Füchsen aus Berlin, deren Tordifferenz allerdings um 55 Treffer besser ist.
- Inklusive dem 35:26 im Hinspiel hat der SCM alle fünf bisherigen Vergleiche gegen Bietigheim gewonnen.
TBV Lemgo Lippe vs. FRISCH AUF! Göppingen
- Bereits zum 55. Mal kommt es in der HBL zum Duell der Altmeister aus Lemgo und Göppingen, mit 26:22 Siegen liegt der TBV in der Gesamtbilanz knapp vorne, das Hinspiel gewann allerdings FRISCH AUF! mit 29:22.
- Beide Teams konnten am 33. Spieltag punkten – Lemgo gelang ein 26:26 gegen Melsungen, Göppingen gewann dank eines Treffers von Josip Sarac mit der Schlusssirene 28:27 gegen Stuttgart.
- Mit 38:28 Punkten ist der TBV aktuell Tabellenachter, kann am letzten Spieltag aber noch den punktgleichen VfL Gummersbach überflügeln. Mit 23:43 Zählern ist Göppingen Zwölfter.
SG Flensburg-Handewitt vs. Handball Sport Verein Hamburg
- Im kleinen Nordderby geht es vorrangig um die Ehre und den Fakt, dass Flensburg den fünften Platz im Vergleich mit den Recken aus Hannover (einen Punkt dahinter) verteidigen will. Die SG holte allerdings nur einen Sieg aus den vergangenen vier Partien, verlor zuletzt 27:35 in Magdeburg.
- Der HSVH steht aktuell mit 35:31 Punkten auf Rang zehn, kann aber noch am Tabellenneunten Rhein-Neckar Löwen vorbeiziehen. Am Donnerstag gewann Hamburg 33:29 gegen Wetzlar.
- Das Hinspiel endete mit einem 32:32-Remis, insgesamt stehen für Flensburg 17 Derby-Siege in der Statistik für Hamburg elf.
HSG Wetzlar vs. HC Erlangen
- In Wetzlar werden alle Augen auch auf die Liveticker aus Stuttgart und Bietigheim gerichtet sein, denn diese Partien sind genauso entscheidend für den HC Erlangen wie der eigene Auftritt in Mittelhessen.
- Erlangen hatte am 33. Spieltag keine Partie, musste zusehen, wie Bietigheim in Leipzig gewann und wie Stuttgart äußerst unglücklich mit 27:28 in Göppingen verlor. Dank der um 38 Treffer besseren Tordifferenz liegt der HCE vor dem letzten Spieltag vor den punktgleichen Stuttgartern (beide 16:50 Punkte) und einen Punkt hinter Bietigheim, das gegen Magdeburg aber vor der schwersten Aufgabe dieses Trios steht.
- Die HSG Wetzlar verlor am Donnerstag 29:33 in Hamburg, mit dem Remis gegen die Rhein-Neckar Löwen am 32. Spieltag hatte die HSG den Klassenerhalt aber eingetütet, liegt drei Zähler vor Stuttgart und Erlangen. Dennoch wartet die HSG immer noch auf den ersten Sieg unter Neu-Trainer Momir Ilic.
- Ein gutes Omen für Erlangen könnte sein, dass es in den vier letzten Partien gegen Wetzlar nur Auswärtssiege gab, so auch beim 25:22 im Hinspiel. In der Gesamtstatistik führt die HSG mit 9:7 Erfolgen.
Rhein-Neckar Löwen vs. Füchse Berlin
- Machen die Füchse ihr Meisterstück? Ein Remis bei den Rhein-Neckar Löwen reicht angesichts der deutlich besseren Tordifferenz im Vergleich zum SC Magdeburg bereits zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte.
- Mit dem 45:35 am Donnerstag gegen den VfL Gummersbach verlängerten die Füchse ihre Erfolgsserie auf 18 ungeschlagene Spiele, gewannen seit dem Remis in Erlangen Anfang April die letzten acht Partien. Mit 1159 Treffern stellen die Berliner den mit Abstand besten Angriff der Liga, erzielten in vier der letzten zehn Partien 40 oder mehr Tore.
- An ihren letzten Auftritt in der SAP Arena erinnern sich die Füchse allerdings nur ungern, im November gab es im Achtelfinale des DHB-Pokals eine 29:30-Niederlage. In der Liga haben die Berliner allerdings die letzten acht Partien gegen die Löwen gewonnen, im Hinspiel hieß es 34:27.
- Mit aktuell 265 Treffern ist Welthandballer Mathias Gidsel der zweitbeste Werfer der Liga hinter Marko Grgic (292).
- Die Löwen konnten die letzten drei Partien nicht gewinnen, spielten zuletzt 30:30 gegen Wetzlar und verloren zuvor gegen Stuttgart und Gummersbach. Mit 36:30 Zählern sind die Badener aktuell Neunter, können aber noch von Hamburg überholt werden.
- In Mannheim werden von den Löwen unter anderem Juri Knorr (nach Aalborg) und Trainer Sebastian Hinze (nach Eisenach) verabschiedet.
VfL Gummersbach vs. TSV Hannover-Burgdorf
- Gummersbach und die Recken sind Tabellennachbarn als Siebter und Sechster, aber der Vorsprung von Hannover-Burgdorf auf die Oberberger beträgt sechs Punkte.
- Die Recken haben sich für die European League qualifiziert und haben ihre Niederlagenserie mit dem 29:29 gegen Kiel beendet.
- Gummersbach kam hingegen am Donnerstag beim Tabellenführer aus Berlin mit einem 35:45 unter die Räder.
- Das Hinspiel gewann der VfL 32:28, zuvor waren die Recken im direkten Duell achtmal ungeschlagen mit sieben Siegen und einem Remis, führen in der Gesamtstatistik mit 13:7 Erfolgen.
TVB Stuttgart vs. SC DHfK Leipzig
- Spielen die Leipziger das Zünglein an der Waage im Abstiegskampf? Gegen Erlangen gewannen die Sachsen, zuletzt verloren sie aber zuhause mit 25:34 gegen Bietigheim.
- Am Donnerstag schien der TVB in Göppingen schon einen weiteren Punkt zu haben, kassierte dann aber noch den Treffer zum 28:27. Somit sind sie nun punktgleich (16:50) mit dem HCE Erlangen. Selbst mit einem Sieg ist der TVB daher nicht automatisch gerettet, denn Erlangen hat eine um 38 Treffer bessere Tordifferenz.
- In den letzten 15 Partien gelangen Leipzig nur drei Siege, der Klassenerhalt wurde durch den Erfolg gegen Erlangen eingetütet, mit 21:45 ist der SC DHfK aktuell auf Rang 13.
- Leipzig gewann die letzten drei Partien gegen den TVB, darunter war das 33:24 im Hinspiel. Insgesamt steht es 10:7 für die Sachsen.
1. VfL Potsdam vs. MT Melsungen
- Die Potsdamer wollen sich mit einem Erfolgserlebnis aus der Liga verabschieden, die Melsunger werden die Spielzeit als Dritter beenden, das beste Abschlussresultat in der Vereinsgeschichte.
- Die MT vergab ihre letzte mathematische Chance auf einen Champions-League-Platz mit dem 26:26 gegen Lemgo, mit dem man allerdings zuhause ungeschlagen blieb.
- Das Melsunger 31:23 im Hinspiel war der erste Vergleich beider Teams, zuletzt verlor Potsdam 19:37 in Eisenach.
THW Kiel vs. ThSV Eisenach
- Das letzte Handballspiel von THW-Legende Patrick Wiencek, der Abschied von Mischa Kaufmann als Trainer von Eisenach – auch wenn es rein sportlich nicht mehr um viel geht, wird es emotional zugehen.
- Pokalsieger THW Kiel wird die Saison als Vierter beenden, spielt auch in der kommenden Saison in der European League, Eisenach (27:39 Punkte) kann nicht mehr vom elften Tabellenplatz vertrieben werden.
- Viel wichtiger für die Thüringer: Wird Marko Grgic seinen 300. Saisontreffer feiern? Aktuell steht der frisch gekürte „Nachwuchsspieler der Saison“ bei 292 Treffern, das sind 8,8 pro Partie. Damit hat Grgic rund 29 Prozent aller 1012 Eisenacher Saisontreffer erzielt. 15-Mal hat er in dieser Saison zehn oder mehr Treffer in einem Spiel beigesteuert.
- Kiels bester Werfer Emil Madsen hat mit 209 Toren 83 Treffer weniger auf dem Konto als Grgic.
- Seit über 24 Jahren wartet Eisenach auf einen Sieg gegen die Zebras, die die letzten 14 Duelle gewonnen haben, inklusive dem 37:33 im Hinspiel.