HBL
Der Meistertitelkandidat Magdeburg erfüllt Pflicht, Potsdams Abstieg besiegelt
1. VfL Potsdam vs. SC Magdeburg - Game Highlights
Foto: Engel
Der SC Magdeburg hat im Nachholspiel des 4. Spieltags mit einem klaren 37:23 (18:8)-Auswärtserfolg beim 1. VfL Potsdam seine Titelambitionen untermauert und zugleich den Abstieg des Aufsteigers besiegelt.
Während der SCM durch den zehnten Ligaerfolg in Serie weiter von der Titelverteidigung träumen darf, ist Potsdam durch die heutige Niederlage auch rechnerisch abgestiegen. Die Partie war der Nachholtermin des vierten Spieltages, der im vergangenen Herbst durch die Teilnahme der Magdeburger an der Club Weltmeisterschaft in Ägypten verlegt werden musste. Mit nun 30 Ligaspielen zog der SCM in der Tabelle mit den beiden führenden Vereinen aus Berlin und Melsungen bei der Anzahl der absolvierten Spiele gleich, der Rückstand des SCM auf die beiden Clubs beträgt weiterhin nur einen Punkt.
Von Beginn an drängte der SCM in Potsdam zur Freude der zahlreichen mitgereisten Fans auf eine frühe Entscheidung der Partie. Einen Krimi wie am vergangenen Donnerstag im Heimspiel gegen Eisenach wollten sich die Gäste gerne ersparen, zumal die Potsdamer in den vergangenen Spielen bei den Rhein-Neckar Löwen und auch gegen den Rekordmeister THW Kiel starke Vorstellungen ablieferten und beide Male kurz vor einem Punktgewinn standen. Am heutigen Sonntag waren die Brandenburger jedoch chancenlos und lagen bereits nach einer Viertelstunde praktisch aussichtslos mit 2:9 zurück. Beim SCM erhielt Kreisläufer Magnus Saugstrup eine Pause, früh kam Tim Zechel in die Partie und bildete das Duo mit Oscar Bergendahl. Die SCM-Abwehr stand von Beginn an sicher, dahinter war Sergey Hernandez der gewohnt starke Rückhalt. Im Angriffsspiel beeindruckte der Meister zu Beginn der Partie mit einer unglaublichen Präzession, fand immer wieder die Lücke in der Potsdamer Abwehr und baute die eigene Führung schnell und konsequent aus.
Seine erste Auszeit nach etwas mehr als zwanzig Minuten beim Spielstand von 12:6 nahm Bennet Wiegert nicht, weil der Magdeburger Trainer unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war, sondern weil der Schuh mit den drei Streifen von Spielmacher Gisli Kristjansson im Angriff zuvor gebrochen war. Während die Magdeburger Anhänger mit ihrer lautstarken Unterstützung für Heimspielatmosphäre sorgten, zeigte der SCM schon in der ersten Hälfte einen spielerischen Klassenunterschied zu den Gastgebern auf. Beim 18:8 Halbzeitstand betrug der Vorsprung der Grün-Roten bereits zehn Treffer, während auch das Torhüterduell nach der Anzahl der Paraden in den ersten 30 Minuten mit 7:1 an die Gäste ging.
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich nichts am Einbahnstraßenhandball, Potsdam hatte weiterhin große Probleme im Positionsangriff gegen die Magdeburger Deckung, während der SCM zu Beginn der zweiten Halbzeit im eigenen Angriff etwas das Wurfglück vermissen ließ. So verkürzte der Absteiger seinen Rückstand kurzfristig auf neun Treffer (11:20), konnte dem SCM aber natürlich nicht mehr gefährlich werden. Beim 23:12 Zwischenstand führten die Gäste erstmals mit elf Treffern und nahmen trotz der deutlichen Führung nicht den Fuß vom Gaspedal, kann am Ende doch womöglich auch das Torverhältnis über die Deutsche Meisterschaft oder die Qualifikation zur Champions League entscheiden. Über die Stationen 24:12 (40.) und 30:17 (50.) steuerte der SC Magdeburg bis zum 37:23 (18:8) Endstand ungefährdet seinem höchsten Saisonsieg entgegen, verpasste durch einige vergebene Chancen in der zweiten Hälfte sogar noch einen deutlicheren Erfolg. Am kommenden Mittwoch reist der SCM bereits zum nächsten Bundesligaspiel nach Nürnberg. Anwurf beim HC Erlangen, der im Abstiegskampf noch jeden Punkt benötigt, ist um 19 Uhr.