HBL
Die Recken jubeln nach Sieg über die Löwen
TSV Hannover-Burgdorf vs. Rhein-Neckar LÖwen - Game Highlights
Foto: Günther
Die TSV Hannover-Burgdorf setzte sich in der heimischen RECKEN-Festung mit 28:24 (15:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen durch. Trotz des Ausfalls von Rückraumspieler Renars Uscins überzeugten die Recken, vor allem Torhüter Joel Birlehm glänzte mit 14 Paraden.
Es war das erhoffte Spiel der Niedersachsen: Über die gesamten 60 Minuten lag die Mannschaft von Trainer Christian Prokop kein einziges Mal in Rückstand. Schon nach knapp drei Minuten sorgten Marian Michalczik und Vilhelm Poulsen mit zwei schnellen Treffern für eine frühe 2:0-Führung. Anschließend setzte Torhüter Birlehm ein Ausrufezeichen, als er mit einer starken Doppelparade gegen Edwin Aspenbäck und David Moré seine Ambitionen unterstrich, die zuletzt im Kiel-Spiel erreichte Quote von 30 Prozent gehaltener Bälle gegen seinen Ex-Verein zu steigern. Nach 9:49 Minuten war es schließlich Justus Fischer, der mit seinem Treffer zum 6:2 erstmals eine Vier-Tore-Führung herstellte. Doch die von Maik Machulla trainierten Baden-Württemberger antworteten mit einem 3:0-Lauf und verkürzten durch Moré nach 12:16 Minuten auf 6:5, womit sie wieder in Schlagdistanz waren. Die TSV Hannover-Burgdorf zeigte sich jedoch zunächst unbeeindruckt und konnte, getragen von einem stark parierenden Birlehm, durch das 8:5 von Kapitän Marius Steinhauser (13:33 Minuten) und das 9:6 von Leif Tissier (15:14 Minuten) erneut auf drei Tore davonziehen. Doch dann unterstrich David Späth eindrucksvoll, warum er das Tor der deutschen Nationalmannschaft hütet: Innerhalb von gut vier Minuten wehrte er gleich vier Würfe ab, darunter einen Siebenmeter von Steinhauser. So gelang es den Löwen tatsächlich, nach 19:28 Minuten durch Haukur Thrastarson beim 9:9 auszugleichen. Zum letzten Mal in der gesamten Begegnung stellten die Mannheimer den Gleichstand beim 12:12 durch Aspenbäck, knapp vier Minuten vor der Pause, her. Anschließend jedoch konnten die in Grün spielenden Niedersachsen wieder etwas davonziehen, ehe Marian Michalczik eine Sekunde vor der Sirene den 15:13-Halbzeitstand markierte.
Die zweite Halbzeit begann zunächst fehlerbehaftet auf beiden Seiten: Zwei technische Fehler der Gäste sowie einer auf Seiten der RECKEN und ein vergebener Siebenmeter führten dazu, dass erst nach zwei Minuten Jannik Kohlbacher den ersten Treffer zum 15:14 erzielte. Mit insgesamt sechs Toren war er am Ende, gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen Fischer, erfolgreichster Werfer der Partie. Das Prokop-Team setzte im zweiten Durchgang phasenweise erneut auf das Spiel im Angriff mit sieben Feldspielern. Der Mannschaft gelang es, sich immer wieder mit zwei Treffern abzusetzen, auch wenn die Löwen den Rückstand mehrfach auf ein Tor verkürzen konnten. Beim 19:16 durch Fischer (38:31 Minuten), der mehrfach gekonnt von Michalczik und Tissier in Szene gesetzt wurde, gelang es den Gastgebern erstmals seit dem 9:6 nach rund einer Viertelstunde, wieder eine Drei-Tore-Führung herauszuspielen. Diese währte jedoch nur kurz: Bereits bei 41:17 Minuten verkürzte Tim Nothdurft per Siebenmeter auf 19:18. Ein erneuter Führungswechsel oder Ausgleich sollte jedoch nicht mehr gelingen, da Birlehm weiterhin, wie bereits in der ersten Halbzeit, Großchancen vereitelte. Anschließend gelang es Poulsen, beim Stand von 21:18 nach 45:07 Minuten sowie Fischer, beim 22:19 nach 46:41 Minuten, die Führung erneut auf drei Tore auszubauen. Notdurfth konnte jedoch per Siebenmeter nach 48:28 Minuten auf 22:21 verkürzen. Nach 50:14 gespielten Minuten erhielt Thomas Solstad aufgrund seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe die rote Karte. Umso bedeutender war es, dass Pedersen in Unterzahl seinen Siebenmeter erfolgreich verwandelte und auf 23:21 erhöhte (51:40 Minuten). In den verbleibenden Minuten ließen die RECKEN nur noch zwei Gegentreffer zu und setzten offensiv noch fünf eigene Akzente: Steinhauser, Pedersen per Siebenmeter, Poulsen mit zwei Treffern und Fischer erhöhten das Ergebnis, sodass nach einem tollen Handballnachmittag ein Endstand von 28:24 auf der Anzeigetafel stand.