HBL
Eisenach holt wichtige Punkte: Souveräner Heimsieg gegen GWD Minden
ThSV Eisenach vs. GWD Minden - Game Highlights
Foto: Heilwagen
Der ThSV Eisenach hat am Freitag-Abend in der DAIKIN Handball-Bundesliga wichtige Punkte gegen Aufsteiger GWD Minden eingefahren. Es war die Wiederholung des Pokalspiels, das die Thüringer vor drei Wochen mit 28:25 (13:13) gewannen. Auch dieses Mal behielten die Blau-Weißen den kühleren Kopf und gingen durch ein verdientes 33:28 (17:17) als Sieger vom Feld.
„Heine-, Heine“ - Sprechchöre schallten durch den Thüringer Handballtempel. Wenige Tage nach seinem 41. Geburtstag war Torhüter Silvio Heinevetter der gefeierte Mann beim 33:28 (17:17) -Sieg des ThSV Eisenach über GWD Minden. Der ehemalige Auswahltorhüter wurde in der 25. Minute eingewechselt, parierte gleich einen Siebenmeter von Florian Kranzmann, trug mit Glanzparaden wesentlich zum Zwischenspurt der Wartburgstädter vom 17:18 (32.) zum 26:20 (45.) bei, „zündete“ zudem die Werner-Aßmann-Halle an. Die Halle mit ihrem einzigartigen Flair kochte. Als dann Silvio Heinevetter in der 57. Minute gar am gegnerischen Kreis auftauchte, schien die 1984 gebaute ThSV-Heimspielstätte zu bersten. Tibor Ivanisevic im Tor von GWD Minden parierte aber den Wurf seines Kollegen. „Es ist schon sehr lange her, dass ich so am gegnerischen Kreis aufgetaucht bin. Es war ein sehr schöner Tag kurz nach meinem 41. Geburtstag und ein guter Start in ein freies Wochenende. Viel wichtiger, die zwei Punkte für den Klassenerhalt! In der ersten Halbzeit agierten wir in der Abwehr zu passiv. Nach dem Seitenwechsel haben wir deutlich besser gedeckt. So, wie wir es eigentlich von Beginn machen wollten. Und im Angriff haben wir konsequent abgeschlossen“, erklärte ein aufgekratzter Silvio Heinevetter nach dem Abpfiff.
ThSV-Geschäftsführer Rene Witte zollte der gesamten Mannschaft ein dickes Lob „nach einer vor Krankheiten geprägten Woche“. Moritz Ende, bei seinen 6 Treffern mit einer 100-Prozent-Wurfquote, „Nach Wiederanpfiff haben wir die Mitte dicht gemacht, ließen nur da Abschlüsse zu, wo wir sie wollten. 33 erzielte Treffer sprechen für unsere gute Angriffsleistung. Über beide Außenpositionen verzeichneten wir bei insgesamt 10 Treffern eine gute Abschlussquote. Auf jede Idee der Gäste hatten wir eine Lösung.“ Dessen Treffer zum 19:18 (35.) strich Aaron Ziercke, der Coach von GWD Minden, besonders heraus. „Knackpunkt der zweiten Halbzeit war der Zauberwurf von Moritz Ende aus gefühlt 11 Metern.“ Malte Donker, der Kapitän von GWD Minden, nach 4 Jahren beim ThSV Eisenach erst im Sommer nach Ostwestfalen gewechselt, hatte nur einen Satz als Begründung parat. „Wir haben den Beginn der zweiten Halbzeit verschlafen, haben dann zu früh abgeschlossen und sind mit 21:27 in Rückstand geraten“, konstatierte der 27-jährige Linkshänder. Mindens Rückraumspieler Niclas Heitkamp, im Jahr 2023 einige Monate beim ThSV Eisenach, schilderte die Partie aus seiner Sicht: „Wir haben insgesamt zu viele Gegentore kassiert. Dennoch hätten wir mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen können. Die zweite Halbzeit ähnelte unserer Pokalniederlage vor gut drei Wochen gegen den ThSV Eisenach, wir stellten uns wieder selbst ein Bein. Wir haben gut herausgespielte Torchancen nicht genutzt, gerieten deutlich in Rückstand, konnten diesen nicht wieder aufholen. Mit unserer offenen Deckung konnten wir dann keine Reize setzen.“
„Die Abwehr war im ersten Abschnitt unser Grundproblem“, bekannte Sebastian Hinze, der Coach des ThSV Eisenach. Zwar ging sein Team durch eine „Philipp-Meyer-Spezialität“, einem Wurf aus der eigenen Hälfte ins leere gegnerische Tor, mit 4:1 in Führung (6.), doch das von Ian Weber geführte Angriffsspiel der Gäste mündete immer wieder in erfolgreichen Torwürfen. Beim 6:6 (13.) durch einen von Florian Katzmann verwandelten Siebenmeter glichen die Gäste aus. Die Gastgeber, überwiegend mit Oskar Joelsson, Felix Aellen und Stephan Seitz im Rückraum, zogen auch ihrerseits ein kreatives Angriffsspiel auf, scheiterten aber mehrfach am guten Torwart-Hünen Malte Semisch im Mindener Kasten. Der erst spät eingewechselte Malte Donger bediente Tom Bergner am Kreis, der zum 10:10-Ausgleichsteffer für seine Farben einnetzte. Kurz darauf traf Niclas Heitkamp gar zum 10:11 (20.). Der beim Stand von 13:14 eingewechselte Silvio Heinevetter bewahrte mit einem abgewehrten Siebenmeter sein Team vor einem 2-Tore-Rückstand. Ein mit voller Überzeugung abgeschlossener Wurf von Felix Aellen führte zum 17:17-Ausgleichstreffer für die Gastgeber und zum Halbzeitstand.
Nach Wiederanpfiff bremsten die Eisenacher das Angriffsspiel der Gäste aus, ließen nur noch 11 Gegentreffer zu. Die Abwehr, mit Philipp Meyer und Tillman Leu im Innenblock, riegelte ab. Im Angriff wurde noch eine Schippe drauf gepackt. Felix Aellen glänzte als torgefährlicher Spielgestalter (8 Treffer), übernahm auch Verantwortung vom Siebenmeter-Strich beim 23:20 und 24:20 (jeweils in der 42. Min.). Max Beneke erhöhte auf 25:20 (43.). Silvio Heinevetter fing durch blitzschnelles Herauslaufen einen Steilpass der Gäste ab, Moritz Ende lochte von Rechtsaußen zum 26:20 ein (45.). Mehr als eine Vorentscheidung. GWD Minden erholte sich nicht wieder. Timothy Reichmuth traf zum 27:21 (47.). Der Eisenacher Rückraum, nun mit Fynn Hangstein, Felix Aellen und Stephan Seitz, kombinierte munter drauf los. Fynn Hangstein lochte zum 29:23 ein (53.). Tillman Leu besorgte vom Kreis das 31:25 (56.). Da feierte die blau-weiße Anhängerschaft ihr Team bereits mit stehenden Ovationen.













