HBL
Herzschlagfinale in Hannover: Die Recken drehen das Spiel gegen Hamburg in den letzten Minuten
TSV Hannover-Burgdorf vs. HSV Hamburg - Game Highlights
Foto: Guenther
Am Sonntagabend lieferten sich die TSV Hannover-Burgdorf und der HSV Hamburg ein packendes Duell! Nach einem 16:18-Halbzeitstand drehten die Gastgeber in den Schlussminuten auf und gewannen mit 33:32.
Passend zum „Blaulicht-Spieltag“ traten die Hannoveraner in ihrem feuerwehrroten Auswärtstrikot an. Doch von einem Start wie die sprichwörtliche Feuerwehr konnte keine Rede sein. Stattdessen gerieten die Gastgeber früh in Rückstand: Bereits vor der fünften Spielminute hatten die Hamburger Außenspieler Casper Mortensen und Frederik Bo Andersen für einem 2:4-Rückstand aus Sicht der Hannoveraner gesorgt. Andersen war in dieser frühen Phase bereits dreimal erfolgreich, Mortensen steuerte den weiteren Treffer bei. In der Folge gelang es den Hamburgern, ihren Vorsprung zu behaupten. Zwar verkürzten die RECKEN mehrfach auf einen Treffer Unterschied, doch die Gäste verhinderten konsequent eine Serie von zwei aufeinanderfolgenden Toren der Niedersachsen. Beim 9:12 durch Leif Tissier – der an diesem Abend insgesamt sieben Treffer erzielte – konnte sich der HSVH erstmals mit drei Toren nach knapp 16 gespielten Minuten absetzen. Zuvor hatte Martin Hanne nach überstandener Verletzung sein Comeback gefeiert und das zwischenzeitliche 8:9 geworfen. Nach der ersten Drei-Tore-Führung der Gäste nahm RECKEN-Trainer Christian Prokop seine erste Auszeit, jedoch ohne den erhofften Effekt. Stattdessen baute Casper Mortensen, der mit insgesamt neun Treffern bester Torschütze des Abends war, die Hamburger Führung nach knapp 23 Minuten auf 11:15 aus. Daraufhin reagierte Prokop und brachte Joel Birlehm für den gestarteten Simon Gade ins Tor. Birlehm konnte sich direkt mit einer Parade auszeichnen, woraufhin die RECKEN durch Treffer von Marian Michalczik und Lukas Stutzke auf 13:15 verkürzten. Bis zur Halbzeitpause schafften es die Gastgeber jedoch nicht, den Rückstand weiter zu reduzieren. Mit einem Spielstand von 16:18 ging es in die Kabinen.
Nach der Halbzeitpause gelang es den Hamburgern, ihren Vorsprung innerhalb von 6:45 Minuten auf 18:23 auszubauen – und das, obwohl sie im Rückraum ohne Linkshänder auskommen mussten. Zoran Ilic hatte sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit verletzt, während sein Positionskollege Jacob Lassen krankheitsbedingt gar nicht erst mit in die niedersächsische Landeshauptstadt gereist war. Doch Hannover hielt dagegen: Noch vor der 40. Minute verkürzte Thomas Solstad mit einem Doppelpack auf 20:23. Dies nahm Gäste-Trainer Torsten Jansen zum Anlass, einen Wechsel auf der Torhüterposition vorzunehmen: Für Mohamed El-Tayar kam Robin Haug ins Spiel. Die RECKEN machten sich das Leben im Angriff jedoch selbst schwer. Unnötige Ballverluste, vergebene Großchancen und der Versuch, mit einer Sieben-gegen-Sechs-Formation zum Erfolg zu kommen, blieben zunächst wirkungslos. Im Gegenteil: Leif Tissier erzielte mit dem 21:28 die erste Sieben-Tore-Führung der Partie. Hannover-Trainer Christian Prokop reagierte und nahm bereits 14 Minuten vor Spielende seine dritte und letzte Auszeit. Der inzwischen eingewechselte Niklas Gautzsch erzielte das zwischenzeitliche 23:29, bevor drei Treffer in Folge – zwei von Marius Steinhauser, einer von Hannes Feise – die Gastgeber wieder auf 26:29 heranbrachten. Die TSV Hannover-Burgdorf verteidigte inzwischen nun aggressiv in einer offensiveren Abwehrformation. Gäste-Coach Jansen unterbrach den Lauf der Niedersachsen mit einer Auszeit. Direkt danach erhöhte Dominik Axmann nach 51 Minuten auf 26:30, musste jedoch kurz darauf verletzt ohne Fremdeinwirkung das Spielfeld verlassen. Spätestens nach Renars Uscins’ Treffer zum 28:30 (54:05 Minuten) hielt es niemanden mehr auf den Plätzen. Die Spannung in der Halle war greifbar, denn das Spiel war auf einmal völlig offen. Der erste Anschlusstreffer der RECKEN fiel beim 31:32 durch Thomas Solstad, der einen Abpraller verwertete, nachdem Robin Haug zuvor stark gegen Steinhauser pariert hatte. Jener Steinhauser erzielte mit einem präzisen Wurf ins verwaiste Hamburger Tor den ersten Ausgleich der Partie zum 32:32 nach 57:46 Minuten. Die Gäste hatten inzwischen auf eine taktische Variante mit zwei Kreisläufern umgestellt und ihren Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Platz genommen, um der offensiven Deckung der Hausherren zu begegnen. Wenig später, nach gespielten 58:16 Minuten, war es erneut Steinhauser, der nach einem starken Ballgewinn von Renars Uscins ins leere Tor traf. In der verbleibenden Spielzeit gelang keinem Team mehr ein Treffer, auch weil der wieder eingewechselte Simon Gade wichtige Paraden beisteuern konnte.