HBL
Kampfspiel: Eisenach gewinnt hitzige Partie in Erlangen

Am Freitagabend gelang dem ThSV Eisenach der erste Sieg der noch jungen Saison in der DAIKIN HBL. Beim HC Erlangen erarbeitete sich das Team von Trainer Misha Kaufmann ein 28:24 (14:12). Vor 5.376 Zuschauern schenkten sich beiden Mannschaften nichts, was immer wieder zu harten Einsätzen und Unterbrechungen führte. Insgesamt wurden vierzehn Zeitstrafen vergeben.
Auf der Platte ging es hochunterhaltsam los, Erlangens Rechtsaußen Hampus Olsson nagelte den ersten Strafwurf des Abends im Duell mit Silvio Heinevetter beim Stand von 1:1 ans Kreuzeck, der Schweizer Gian Attenhofer zeigte auf der Gegenseite mit einem Siebenmeter-Doppelschlag enorme Coolness, versenkte zum 1:4 und 1:5. Eisenach-Schlussmann Heinevetter parierte sehenswert gegen Sander Overfjordet, im zweiten Anlauf versenkte Stefan Bauer problemlos zum 2:6. Beim 4:9 traf Moritz Ende für den ThSV Eisenach aus spitzem Winkel eiskalt von Rechtsaußen. Der 24-Jährige bestätigte am Freitagabend seine überragende Form aus Vorbereitung und Saisonauftakt, sollte insgesamt sieben Treffer zum Sieg beim HCE beisteuern.
Der ThSV-Vorsprung wuchs zwar noch an, doch schmolz ebenso schnell wieder: Von 4:10 (15.) auf 10:11 (22.). Marko Grgic spielte Ivan Snajder auf links an, der zu versenken wusste (25., 10:13), Silvio Heinevetter hielt klasse im direkten Duell mit HCE-Linkshänder Antonio Metzner (27.), Christian Steinert, Deutscher Nationalspieler und mit Marko Grgic Silbergewinner bei Olympia, besorgte den 12:14-Pausenstand (30.). In der 29. Minute war Peter Walz erstmals wieder auf der Platte aktiv, konnte aber mit Trainingsrückstand nicht sein volles Pensum abrufen.
So ging’s in die Kabinen, und kaum kamen die Spieler wieder auf Betriebstemperatur, ergaben sich hitzige Duelle. Noch in der ersten Minute nach der Halbzeitpause bedienten sich die Unparteiischen Thomas Kern und Thorsten Kuschel der Hilfe des Videobeweises und entschieden auf Zwei-Minuten-Strafe für Eisenachs Malte Donker. Wenige Minuten vor Spielende sollte es einen weiteren VAR-Einsatz geben.
Im Laufe der zweiten Hälfte kämpfte sich Erlangen nah heran und war in Phasen besser. So gelang den Franken beim 16:15 durch den 19-jährigen Rechtsaußen Gömmel erstmals eine Führung (36., Siebenmeter). Zeitstrafen zogen sich durch die ganze zweite Hälfte, insgesamt wurden 28 Strafminuten, 14 pro Team, verteilt. Moritz Ende holte die Führung wieder auf Gästeseite, als er von Rechtsaußen in den Kreis flog und zum 17:18 traf.
Wiederum Moritz Ende nutzte eine Ungenauigkeit im Spiel der Gastgeber aus, stahl die Kugel und marschierte mutterseelenallein zum 18:21 (48.). Kreisläufer Peter Walz legte den Ball zum 20:22 unter HCE-Schlussmann Khalifa Ghedbane hinweg. Wegen Verdachts auf „schwerwiegenden Regelverstoß“ gab es in der 54. noch einmal einen VAR-Einsatz, doch statt einer persönlichen Strafe für einen Eisenacher gab es Zwei Minuten für Overfjordet - er und über 5.000 HCE-Anhänger verstanden die Welt nicht mehr. Abwehrspezialist Philipp Meyer schaltete in der Schlussphase zweimal schneller als alle Erlanger, beantwortete zwei HCE-Treffer mit Toren vom Anwurf in den verwaisten Gastgeber-Kasten. Den Eisenacher Sieg machte Simone Mengon beim 24:26 fest, nicht nur weil er auf zwei Tore Abstand erhöhte, sondern zeitgleich auch noch eine Zeitstrafe gegen Nikolai Link rausholte (58.). Heinevetter mit noch einer wichtigen Parade, den Endstand besorgte dann Moritz Ende mit seinem siebten Tor des Abends (24:28, 60.).
Quelle: ThSV Eisenach / Foto: IMAGO/Zink