HBL
Magdeburg gewinnt Zitterpartie gegen starke Eisenacher
SC Magdeburg vs. ThSV Eisenach - Game Highlights
Foto: Müller
Zweiter Heimsieg binnen einer Woche: Der SC Magdeburg setzte sich am Freitagabend in einem packenden Duell gegen den ThSV Eisenach mit 33:32 (18:18) durch. Nach dem Erfolg über Hannover am Montag bewies der Deutsche Meister erneut Nervenstärke und sicherte sich zwei wichtige Punkte im Titelrennen der DAIKIN Handball-Bundesliga.
Bennet Wiegert vertraute gegen Eisenach auf denselben Kader, der am vergangenen Montag den Tabellenvierten aus Hannover so deutlich bezwungen hatte. Sergey Hernandez begann auch heute im Tor des Deutschen Meister, der sich in der Abwehr aber nicht so konzentriert und stabil präsentierte wie noch am Montag. Die schnelle 2:0 Führung des SCM konnte Eisenach umgehend ausgleichen, auch aus dem 4:2 der Magdeburger machten die Thüringer ein 4:4. Magnus Saugstrup erzielte in der Anfangsphase drei der ersten sieben Magdeburger Tore. Beim 8:6 führte der SCM zum dritten Mal innerhalb der ersten zwölf Minuten mit zwei Toren Vorsprung. Spielmacher Felix Claar schraubte die Führung beim 9:6 dann erstmals auf drei Tore Vorsprung.
Wie auch Eisenach zu Beginn der Partie leistete sich der SCM in der Folgezeit einige Ballverluste, beim 9:8 Zwischenstand war der ThSV wieder dran. Als der ehemalige Magdeburger Silvio Heinevetter dann gegen Lukas Mertens parierte, traf Marko Grgic nach einem 3:0-Lauf der Gäste zum 9:9 Ausgleich. Nach dem 10:10 (18.) bat Bennet Wiegert zur ersten Auszeit, besonders die Leistung seines Abwehrzentrums konnte dem Magdeburger Trainer überhaupt nicht gefallen. Nikola Portner kam nach der Auszeit zudem ins SCM-Tor und entschärfte zunächst gleich zweimal in einer nun absolut ausgeglichenen Partie die große Chance der Eisenacher erstmals überhaupt in Führung zu gehen. Beim 18:17 für die Gäste war es dann kurz vor der Pause aber so weit. Marko Grgic erzielte mit seinem achten Tagestreffer die erste Führung der Thüringer, die ihre Angriffe ruhig und durchdacht vortrugen und immer wieder die Lücke in der Magdeburger Defensive fanden. Eine Zeitstrafe gegen Eisenachs starken Spielmacher Simone Mengon wegen Wechselfehler und die damit verbundenen Überzahl nutzte der SCM dann um zum 18:18 auszugleichen, gleichzeitig der Halbzeitstand.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte wieder der SC Magdeburg. Fast acht Minuten ohne Eisenacher Tor nutzte der SCM und lag beim 21:18 nach Treffer von Magnusson, Saugstrup und Hornke zum zweiten Mal im Spiel mit drei Toren vorne. Misha Kaufmann musste reagieren und nahm seine zweite Auszeit für den ThSV. Zwanzig Minuten vor dem Ende dann Schrecksekunde beim SCM. Nach einem Foul und einem Schlag an den Kopf ging die Partie für Gisli Kristjansson zunächst nicht mehr weiter. Eisenachs Abwehrchef Philipp Meyer sah nach Videobeweis die rote Karte. Kurz danach führte der SCM zur Freude der eigenen Fans beim 25:21 erstmals mit vier Toren. Eisenach stemmte sich gegen die Niederlage, gab sich nicht auf und kam besonders durch den nicht zu stoppenden Marko Grgic immer wieder zum Torerfolg. Bennet Wiegert dürfte in der Halbzeitpause allerdings die richtigen Worte an seine Spieler gerichtet haben, es schien, als hätten die Grün-Roten ihre Müdigkeit in der Defensive aus der ersten Halbzeit in der Kabine gelassen, im Angriff blieb der SCM konsequent weiter erfolgreich und lag zehn Minuten vor dem Ende beim 30:26 deutlich mit vier Treffern in Führung.
Nach einem Doppelschlag der Gäste nahm Bennet Wiegert beim 30:28 (52.) seine zweite Auszeit und appellierte an seine Mannschaft, die nun kommenden Crunchtime klar und diszipliniert zu spielen. Gisli Kristjansson vergab die folgenden zwei Angriffe, Donker und Grgic glichen zum 30:30 aus. Nach einem 4:0-Lauf der Gäste entwickelte sich ein absoluter Krimi, Kopf-an Kopf ging es in die letzten fünf Minuten. Gisli Kristjansson, der zuvor drei Würfe in Folge vergeben hatte, traf zum 32:31. Im Gegenzug gab es Siebenmeter für die Gäste, Marko Grgic erzielte seinen 15.Treffer, 32:32, noch 60 Sekunden. Kristjansson zieht auf der Gegenseite einen Strafwurf, auch Magnusson trifft vom Punkt. 30 Sekunden vor dem Ende unterläuft Eisenachs sonst so starken Spielmacher Simone Megon ein unnötiges Stürmerfoul, das die beiden Schiedsrichter erst nach Rücksprache geben. Ballbesitz SCM. Noch 16 Sekunden zeigt die Uhr, als Bennet Wiegert seine letzte Auszeit nimmt. Trotz einer offenen Manndeckung der Eisenacher und angezeigtem Zeitspiel der Schiedsrichter behält der SC Magdeburg den Ball und gewinnt die Partie am Ende in einem Herzschlagfinale mit 33:32.