HBL
Meister, Absteiger, Aufsteiger – die letzten Entscheidungen sind gefallen

Max Krause
Die Füchse Berlin haben erstmals die Meisterschale hochgerissen, beide letztjährigen Aufsteiger sind die Absteiger, der zweite Aufsteiger ist ein alter Bekannter – und der Torschützenkönig hat die magische Marke geknackt. Erst am letzten Spieltag der Saison 2024/25 fielen die wichtigen Entscheidungen.Mit einem unglaublichen Schlussspurt im 34. und letzten Saisonspiel sicherten sich die Füchse Berlin die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte – mit einem Punkt Vorsprung vor dem SC Magdeburg.Am anderen Ende der Tabelle zogen der HC Erlangen und der TVB Stuttgart mit Siegen am letzten Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga noch den Kopf aus der Schlinge. Leidtragender war die SG BBM Bietigheim, die den VfL Potsdam in die 2. HBL begleiten muss. Zweiter Aufsteiger ist GWD Minden.Hier alle Entscheidungen der gerade am Sonntag teilweise hochdramatisch beendeten Spielzeit 2024/25.
Deutsche Meisterschaft
40 Minuten lang stand der Premierentitel der Füchse Berlin am letzten Spieltag auf der Kippe, dann drehte der Hauptstadtklub die Partie bei den Rhein-Neckar Löwen und gewann schließlich deutlich 38:33. Bereits ein Remis hätte den Füchsen zum Titel gereicht.
Die Füchse Berlin sind somit der 17. Verein seit 1948, der die deutsche Handballmeisterschaft der Männer errungen hat. Rekordmeister ist der THW Kiel mit 23 Titel. Seit Einführung der eingleisigen Bundesliga 1977 haben nun zwölf verschiedene Mannschaften die Meisterschaft gewonnen, vor Berlin waren dies SC Magdeburg, THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt, Rhein-Neckar Löwen, HSV Hamburg, TBV Lemgo, SG Wallau/Massenheim, VfL Gummersbach, TV Großwallstadt, TuSEM Essen und TSV Grün-Weiß Dankersen. Inklusive der DDR-Meisterschaften sind die Füchse der sechste Berliner Klub, der deutscher Meister wird, nach Berliner SV 92 (BRD), SC Berlin-Weißensee, ASK Vorwärts Berlin, SC Dynamo Berlin und 1. SC Berlin (alle DDR) – und der erste seit der Wiedervereinigung.
In der Abschlusstabelle lagen die Füchse mit 58:10 Punkten und nach ungeschlagener Rückrunde einen Zähler vor dem SC Magdeburg (57:11), dem auch der 35:25-Erfolg am letzten Spieltag bei der SG BBM Bietigheim nicht mehr reichte, um an Berlin vorbeizuziehen. Am kommenden Wochenende könnte es nochmals zu einem Duell von Meister und Vizemeister kommen, denn beide Klubs vertreten die DAIKIN HBL beim Finalturnier der Champions League in Köln, wo Magdeburg im Halbfinale auf Barcelona trifft und die Füchse gegen Nantes spielen.
Teilnehmer Champions League und European League
Schon vor dem letzten Spieltag waren die Startplätze verteilt: Berlin und Magdeburg qualifizieren sich erneut für die Champions League, der THW Kiel (Pokalsieger), die SG Flensburg-Handewitt (als Titelverteidiger) sowie die MT Melsungen als Tabellendritter und die TSV Hannover-Burgdorf (als Tabellensechster) starten in der European League.
Absteiger in die 2. HBL
Die Entscheidung um den zweiten Absteiger neben dem 1. VfL Potsdam endete am letzten Spieltag dramatisch: Dank eines Treffers von Nico Bacani drehte der TVB Stuttgart in der Schlussminute die Partie gegen den SC DHfK Leipzig und gewann 29:28, und auch der HC Erlangen setzte sich mit 25:21 bei der HSG Wetzlar durch. Somit sicherten sich beide Klubs mit jeweils 18:50 Punkten den Klassenerhalt. Mit einem Punkt Rückstand muss die SG BBM Bietigheim somit nach einem Jahr wie Mitaufsteiger Potsdam zurück in die 2. HBL.
Aufsteiger in die DAIKIN HBL
Der Bergische HC hatte frühzeitig als Zweitligameister den direkten Wiederaufstieg gefeiert, dahinter zog am letzten Spieltag GWD Minden noch am TV Hüttenberg vorbei. Beide waren punktgleich in ihre letzten Partien gegangen, Minden bejubelte einen 31:30-Erfolg in Ferndorf, während Hüttenberg mit 27:29 bei den Eulen Ludwigshafen verloren, die sich durch den Erfolg den Klassenerhalt sicherten. Aus der 2. HBL steigen die HSG Konstanz und der ASV Hamm-Westfalen ab.
Torschützenkönig
Dank acht Treffern im letzten Saisonspiel beim THW Kiel (35:36) übertraf Eisenachs Marko Grgic als zweiter Spieler der HBL-Geschichte in einer Saison die Marke von 300 Treffern, der 21-Jährige kommt am Ende auf 301 Saisontoren. Nur Kyung Shin Yoon hatte in der Spielzeit 2000/01 324 Treffer erzielt. Zweiter wurde der frisch gebackene Meister, Welthandballer Mathias Gidsel (Füchse Berlin), der alle 275 Treffer aus dem Feld erzielte – und somit der beste Feldtorschütze aller Zeiten in einer Bundesligasaison ist.
Handball Super Cup
Beim Handball Super Cup am 23. August im SAP Garden in München trifft Meister Füchse Berlin auf Pokalsieger THW Kiel, zuvor spielt Frauen-Meister und – Pokalsieger HB Ludwigsburg gegen Vizemeister und Pokalfinalist HSG Blomberg-Lippe.