Heinevetters Meilenstein: Stuttgarts Nummer 1 ist jetzt ewige Nummer 3

Am 8. Oktober 2023 wurde er „Mitglied im Club der 600er“, am 22. Februar 2024 eroberte er Rang drei in der Tabelle der ewigen Einsätze in der LIQUI MOLY HBL. TVB Stuttgart-Keeper Silvio Heinevetter ist mit 39 Jahren auf das „Treppchen“ dieser illustren Runde geklettert und hat noch lange nicht genug.
Mit nun 615 HBL-Einsätzen ist der langjährige Nationaltorwart jetzt alleiniger Dritter in der ewigen HBL-Rangliste, hat beim 33:31-Erfolg des TVB über die MT Melsungen vergangene Woche Jan Holpert überholt. Vor ihm liegen im Ranking nur noch zwei Torhüter, die aber ebenfalls noch aktiv sind: Johannes Bitter, sein Vorgänger in Stuttgart, mit 640 Einsätzen und Carsten Lichtlein, Torwarttrainer und Stand-by-Schlussmann der MT Melsungen, mit 712 HBL-Spielen. Dahinter liegen in Holpert (614) und Henning Fritz (594) zwei weitere Torhüter, ehe im heutigen Füchse-Berlin-Geschäftsstellenleiter Volker Zerbe (593 Einsätze) der erste Feldspieler folgt.
Nach der Jugend in Bad Langensalza wechselte Heinevetter zu Concordia Delitzsch, wurde dort Jugend- und Juniorennationalspieler. 2004 feierte er den ersten Titel. Als bester Turniertorwart führte Heinevetter die DHB-Junioren zu U20-EM-Gold, ein Jahr später stieg er mit Delitzsch in die 1. Bundesliga auf, wechselte dann nach Magdeburg, wo er später Johannes Bitter ersetzte. 2007 gewann er mit dem SCM den EHF-Pokal. Insgesamt absolvierte Heinevetter bis 2009 135 Bundesligaspiele für Magdeburg, wurde dort auch zum Nationaltorwart.
2006 absolvierte er das erste von insgesamt 206 Länderspielen für Deutschland. Größter Erfolg war Olympiabronze 2016 in Rio, sein 200. Länderspiel bestritt er im Rahmen der Olympiaqualifikation in Berlin 2021 gegen Slowenien. Im November 2023 kehrte er für zwei Spiele noch einmal ins DHB-Tor zurück, als Andreas Wolff nach einem Bandscheibenvorfall noch nicht fit war. Auch daher stand er im erweiterten Kader für die Heim-EM 2024.
Auf Vereinsebene folgte 2009 der Wechsel aus Magdeburg zu den damals noch aufstrebenden Füchsen Berlin. Elf Jahre lang spielte er für den Klub aus der Hauptstadt, mit dem er 2014 DHB-Pokalsieger wurde, 2015 und 2018 den EHF-Pokal gewann und 2015 und 2016 zweimal Vereinsweltmeister wurde. Nach 353 HBL-Partien für die Füchse ging es für Heinevetter 2020 weiter zur MT Melsungen, wo er 72 weitere Bundesligaspiele und fünf Partien im DHB-Pokal (inklusive des Finales 2021 gegen Lemgo) absolvierte.
Nach zwei weiteren Jahren ging es von Nordhessen nach Schwaben, als „Transfercoup überhaupt“ feierte der TVB Stuttgart die Ankunft des Torwarts, der in seinem 40. HBL-Spiel für seinen aktuellen Klub sein insgesamt 600. Ligaspiel feierte. Aktuell kommt Heinevetter auf 55 Einsätzen für den TVB, bleibt er gesund, verlässt er die „Wild Boys“ zum Saisonende mit insgesamt 626 HBL-Einsätzen. Doch auch danach ist noch lange nicht Schluss. Heinevetter hat zur neuen Saison beim ThSV Eisenach unterschrieben und vielleicht kommen ja auch bei seiner weiteren Station noch einige Erstligapartien dazu.
Die Top 10 der ewigen Einsätze in der Handball-Bundesliga:
1 Carsten Lichtlein – 712 Spiele
2 Johannes Bitter – 640
3 Silvio Heinevetter – 615
4 Jan Holpert – 614
5 Henning Fritz – 594
6 Volker Zerbe – 593
7 Christian Schwarzer – 588
8 Stefan Hecker – 571
9 Mattias Andersson – 569
10 Michael Haaß – 552
Foto: Weller