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Kentin Mahé: „Ich hatte keinen Plan B. Ich hatte nur Plan A.“ - Never Stop Folge 4

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Kentin Mahe hat mit der französischen Nationalmannschaft alles gewonnen, was möglich ist. 2015 und 2017 wurde Mahe mit Frankreich Weltmeister, 2021 Olympiasieger und 2024 in Deutschland Europameister. Folge 4 der HBL-Doku „Never Stop“ zeichnet seinen Weg, der als Handballprofi nie in Frankreich, aber fast immer in Deutschland spielte, nach.

Es gibt sie immer wieder, nicht nur im Handball. Diese klassischen Vater-Sohn-Geschichten. Dass einem Jungen die Sportart und das Talent scheinbar in die Wiege gelegt werden, dass man das, was dazu gehört, um Großes zu leisten, in den Genen zu haben scheint. Und, dass zum Start einer neuen Karriere der Vater den Sohn trainiert, der dann seinen eigenen Weg zum Erfolg geht. So auch geschehen bei den deutschen Nationalspielern Johannes Golla und Renars Uscins, die in der HBL-Doku „Never Stop – Vom ersten Wurf bis in die Weltspitze“ bereits porträtiert wurden. 
Noch erfolgreicher als diese beiden DHB-Nationalspieler und ihre Familien ist die Familie Mahé aus Frankreich – und dennoch spielt diese Geschichte beinahe komplett in Deutschland. Denn Kentin Mahé ist der Mann für die besonderen Bestmarken. Er ist in der DAIKIN Handball-Bundesliga aktuell der einzige Spieler, der Titel als Welt- und Europameister sowie Olympiasieger gefeiert hat – das ist bislang nicht einmal dänischen Stars wie Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin gelungen.  
Mahé ist der einzige Spieler der französischen Nationalmannschaft, der im Seniorenbereich nie für einen französischen Club gespielt hat. Und er schrieb 2015 Geschichte, als er mit der französischen Nationalmannschaft den WM-Titel gewann und damit Teil des weltweit ersten Vater-Sohn-Duos war, das Weltmeister wurde – denn sein Vater Pascal hatte mit dem WM-Sieg für Frankreich im Jahr 1995 vorgelegt. Auf eine solche Konstellation wartet zum Beispiel die handballberühmte und -verrückte Familie Dujshebaev noch heute.
Ein Jahr spätere folgte in der Mahé-Familie die nächste Premiere: Nachdem Vater Mahé 1992 in Barcelona Olympia-Bronze gewonnen hatte, gewann Sohnemann Kentin in Rio 2016 Silber – und toppte das Ganze noch mit dem Olympiasieg 2021 in Tokio. Aber Olympia brachte nicht nur die höchste Höhe, sondern auch die tiefste Tiefe – denn ausgerechnet für die Olympischen Heimspiele in seiner Geburtsstadt Paris wurde Kentin Mahé 2024 nicht nominiert. „Das war das Schmerzhafteste, was ich je im Handball erlebt habe.“   
Aber was verbindet diese außergewöhnliche Handball-Familien-Geschichte so sehr mit Deutschland? Die vierte Folge der HBL-Doku-Serie „Never Stop – Vom ersten Wurf bis zur Weltspitze“ zeichnet den Weg von Mahé vom TSV Bayer Dormagen über den VfL Gummersbach, den HSV Hamburg, die SG Flensburg-Handewitt, ins ungarische Veszprem und wieder zurück zum VfL Gummersbach nach, wo er seit Sommer diesen Jahres wieder Handball spielt. In dieser Folge kommen unter anderem Weggefährten und seine Eltern zu Wort, die darüber berichten, wie sich Kentin früh auf den Weg machte.   
Weil sein Vater Trainer bei Bayer Dormagen war, absolvierte Kentin Mahé dort seine ersten Schritte im Profibereich, wechselte 2011 nach Gummersbach und erreichte gleich in der ersten Saison das Finale im Europapokal der Pokalsieger. Zwei Jahre später zog es ihn zum HSV Hamburg, von 2015 bis 2018 stand er im Kader der SG Flensburg-Handewitt und wurde in seiner letzten Saison deutscher Meister mit der SG. Dann folgten sechs Jahre am Plattensee, Kentin Mahé spielte für das europäische Spitzenteam HC Veszprem – wurde mehrmals ungarischer Meister, Sieger der multinationalen SEHA-Liga und stand 2019 im Champions-League-Finale.
Nun aber hat seine „zweite Heimat“ ihn wieder. Sein erster Handballclub war zwar AS Monaco, wo auch sein Vater seinerzeit spielte, aber als Neunjähriger kam Kentin Mahé nach Deutschland. Und da hatte er schon das nötige Ballgefühl, wie sich seine Mutter Karin erinnert: „Mit zwei Jahren konnte er schon mit einem Plastikball dribbeln und werfen. Er hat „Tor“ gerufen, wenn der Ball die Wand traf. Das war wirklich sehr früh.“ 
Mahé Senior spielte von 1999 bis 2002 in Dormagen, wo er anschließend als Trainer auch Kentin trainierte. Beim TSV Bayer durchlief Mahé Junior sämtliche Jugendmannschaften und feierte in der Saison 2008/09 mit 17 Jahren sein Debüt in der Handball-Bundesliga. Einer, der besonderen Anteil an Mahés Entwicklung hatte, war Dormagens damaliger Jugendtrainer Jörg Bohrmann, der heute die Nachwuchsakademie des VfL Gummersbach leitet: „Kentin war schon ein spezieller Typ, weil er immer alles perfekt machen wollte. Das habe ich beim ersten Training gemerkt. Man musste ihn aber steuern. Es war immer spannend, aber nicht leicht. Ich musste ihm öfters mal hinterherrennen.“ 
Dass der Start nicht so einfach war, es sich aber alles gelohnt hat, dem stimmt Kentin Mahé rückblickend zu: „Jörg Bohrmann war so ein bisschen von der alten Schule und musste uns pubertierende Jungs trainieren. Er hat uns Sachen mitgegeben wie: „Falls du Schmerzen hast, du hast keine Schmerzen“ oder „Steh auf, mach weiter. Das Team braucht dich.“ Ich bin ein Fan davon, von Trainern immer positive Sachen mitzunehmen und von Jörg habe ich immens viel mitgenommen.“ 
Dass er einmal etwas Großes im Handball erreichen wollte, das wusste der spätere Olympiasieger, Welt- und Europameister schon früh: „Ich war immer der Meinung: Ich will der Beste sein. Ich werde der Beste sein. Ich bin der Beste. Und es gab Tage, in denen ich diese Sätze mehrmals für mich wiederholt habe. Und wenn dann das Spiel angepfiffen wird, dann bist du bereit und die Arbeit findet im Kopf statt.“ 
Beim TSV Bayer Dormagen und später beim VfL Gummersbach reiften dann auch die großen Ziele, denn da war für Kentin Mahé klar, dass Handball seine berufliche Zukunft ist: „Mental war ich schon sehr früh bereit, einfach alles aufzuopfern für meinen Sport. Ich hatte keinen Plan B. Ich hatte nur Plan A. Klar war die Schule wichtig und ich war auch gut in der Schule, aber ich hatte eigentlich nur ein Ziel im Kopf und das hat mich, glaube ich, soweit gebracht“, sagt er über seine Zeit am Norbert-Gymnasium Knechtsteden, einer der Sport-Partnerschulen vom TSV Bayer Dormagen, wo auch andere Handballer wie Max Holst oder Simon Ernst waren.  
Im Jahr 2010 wurde Mahé „MVP“ der Junioren-EM in der Slowakei, zudem war er bester Torschütze des Turniers. Wenige Monate später wurde er erstmals von Trainerlegende Claude Onesta zur französischen Männer-Nationalmannschaft eingeladen. Und auch in Gummersbach schlug das Talent dann gleich richtig ein, wie sich VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler erinnert: „Kentin hat extrem profitiert in der Zeit. Er hatte direkt die Pole-Position. Er hat das sehr, sehr gut gemacht und hat dann in der Bundesliga für Aufsehen gesorgt.“ 
Nächste Station für Mahé: Beim HSV Hamburg, wo er unter anderem Mannschaftskollege vom langjährigen Nationaltorwart Johannes Bitter war – und der erinnert sich in der HBL-Dokumentation „Never Stop“ an die Anfänge mit dem französischen Neuzugang: „Du wusstest nie, was kommt. Kommt er pünktlich? Kommt er nicht pünktlich? Er war immer für irgendeine verrückte Sache auf dem Feld zu haben. Und er hat der Mannschaft schon auch in seinen frühen Jahren immer so ein bisschen was Besonderes gegeben.“ Und in seiner Zeit in Hamburg wurde Mahé zum Stammspieler im französischen Nationalteam, mit dem er bei der WM 2015 sein erstes großes Turnier bestritt und gleich Weltmeister wurde. „Hamburg war auf jeden Fall eine sehr, sehr wichtige Etappe und eine sehr wichtige Zeit in meiner Karriere. Aber da hatte ich noch nicht die Reife, auch zum Beispiel taktisch gesehen. Die habe ich dann auf jeden Fall in Flensburg und in Veszprem entwickelt und auch das Verständnis fürs Spiel.“ 
Der bisherige Karriere-Höhepunkt ist der Olympiasieg in Tokio 2021: „Diese Goldmedaille, die nimmt einem keiner weg. Es gibt Tage, da wacht man auf und hat eigentlich einen schlechten Tag oder gerade irgendwie drei schlechte Spiele gehabt. Oder man ist unzufrieden mit der Leistung und da stehst du auf und sagst: „Warte mal, ich bin ja Olympiasieger. Also kann eigentlich nichts mehr passieren.‘“ Ein Olympiasieg ist das Größte, was man im Leistungssport erreichen kann – das konnte Jörg Bohrmann in seiner Zeit als Mahés Jugendtrainer nicht erahnen, aber er hat ihm einiges dafür mit auf den Weg gegeben: „Leistungssport ist prägend und formt dich viel schneller als Mensch, auch neben dem Sport. Darum sage ich immer: Wenn du die Chance hast, Leistungssport zu betreiben, dann mach es! Tue es! Und mit voller Hingabe, weil es dir auch in anderen Dingen des Lebens später hilft. Kentin Mahé ist jetzt ein toller Papa und hat eine tolle Frau und das ist schön zu sehen.“ 
Jetzt sehen sich Ex-Trainer und Schützling quasi täglich, denn seit dem Sommer 2024 spielt Mahé wieder beim VfL Gummersbach. „Wir sind absolut glücklich hier, näher bei unseren Familien, unsere Tochter wurde hier im Sommer eingeschult“, sagt der 33-Jährige, der nur wenige Kilometer von Gummersbach entfernt, in der Kölner LANXESS arena, am 28. Januar erstmals Europameister mit dem französischen Nationalteam wurde.  
Beim VfL ist er – erstmals in seiner Karriere – der älteste Spieler im Team. „Kentin soll seine internationale Erfahrung natürlich an unsere Jungs weitergeben. Denn es geht darum, hier in Gummersbach diesen Aufschwung mitzunehmen und dafür zu sorgen, dass der Verein noch erfolgreicher ist, als er das jetzt ist“, sagt VfL-Boss Schindler. Das hat der Neuzugang verstanden und aufgesogen: „Die Region brennt, der Verein brennt. Die Halle ist beinahe immer voll. Ich möchte meine Erfahrung mit einbringen und nicht nur einfach mitlaufen, sondern auch wirklich etwas bewirken.“ 
Bei all‘ dem, was er bisher schon erreicht hat, vergisst Kentin Mahé aber nie seine Wurzeln, und das, was ihn als junger Mensch antrieb: „Ich wollte meinem Vater unbedingt nacheifern und Weltmeister werden. Das habe ich schon so mit fünf, sechs Jahren gesagt.“ Und der ist froh, dass sein Sohn den Weg des Vaters eingeschlagen hat: „Ich bin stolz auf seinen Weg und seine Leistungen. Wir sind stolz zu sehen, wo er heute steht. Besonders stolz sind wir, weil wir weltweit die einzigen Väter und Söhne sind, die Olympiamedaillen und Weltmeistertitel gewonnen haben.“ 
Alle bisherigen Folgen sind hier zu sehen.  
Fotos: Klahn, VfL Gummersbach, TSV Hannover-Burgdorf
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