HBL
SC Magdeburg gewinnt Handball-Krimi in Gummersbach
VfL Gummersbach vs. SC Magdeburg - Game Highlights
Foto: VfL Gummersbach
Der SC Magdeburg hat in der DAIKIN Handball-Bundesliga ein spannungsgeladenes Auswärtsspiel beim VfL Gummersbach knapp mit 32:31 (15:15) für sich entschieden. In einer hochklassigen Partie war Tim Hornke mit acht Treffern bester Werfer für den amtierenden Meister, der damit weiter im Rennen um die Meisterschaft bleibt.
Von Beginn an vertraute SCM-Trainer Bennet Wiegert in Gummersbach auf Felix Claar. Der Schwede kam angeschlagen von der vergangenen Nationalmannschaftswoche zurück und konnte vor der Partie nicht mit seiner Mannschaft trainieren. Beim 4:2 erzielte der Spielmacher seinen ersten Treffer der Partie. Die Gäste von der Elbe präsentieren sich von Beginn an hellwach, führten durch Treffer von Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson schnell mit 2:0 und hielten diesen Vorsprung auch in den ersten zehn Minuten konstant. Während das Angriffsspiel des Deutschen Meisters funktionierte, nutzte Gummersbach das schlechte Rückzugsverhalten des SCM in der Anfangsphase um die Partie ausgeglichen zu gestalten. Gleichzeitig steigerten sich die Gummersbacher in der Abwehr und stellten den SCM ab Mitte der ersten Halbzeit nun vor deutliche Probleme. Magdeburg fand kaum mehr die Lücke in der VfL-Defensive, spielte im eigenen Angriff zu langsam und zu statisch und erzielte so in zehn Minuten nur zwei Treffer, Bennet Wiegert bat folgerichtig zur ersten Auszeit. Beim 7:7 Zwischenstand hatte der VfL Gummersbach das erste Mal im Spiel ausgeglichen und in der Folge sogar zweimal die Chance zur ersten eigenen Führung, doch beim 10:8 lag Magdeburg plötzlich wieder mit zwei Treffern vorne. Doch der SCM tat sich schwer und musste wenig später beim 10:10 wieder den Ausgleich hinnehmen.
Nach rund zwanzig Minuten brachte Magdeburg Nikola Portner ins Tor, Sergey Hernandez kam zu Beginn nur auf zwei Paraden, zu wenig für den so starken Torhüter der letzten Wochen. Kopf-an-Kopf ging es in die Schlussphase der ersten Hälfte, beim 13:12 (25.) ging Gummersbach durch Kapitän Julian Köster das erste Mal in Führung. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte auf Augenhöhe ging es mit einem 15:15 in die Halbzeit.
Beim 20:18 (37.) lag der SCM wieder mit zwei Treffern in Führung, Gudjon Valur Sigurdsson reagierte und bat früh in der zweiten Hälfte zur Auszeit. Neben Oscar Bergendahl hatte Bennet Wiegert auch Kapitän Christian O’Sullivan zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Abwehr gebracht, und der Norweger verschaffte der SCM-Defensive gleich zu mehr Stabilität. Beim 22:19 nach dem fünften Tagestreffer des bärenstarken Tim Hornke, der sich keinen einzigen Fehlwurf erlaubte, lag der SCM erstmals überhaupt mit drei Toren in Führung, zwanzig Minuten waren da noch zu spielen.
Gummersbach, das zuletzt vor neun Jahren ein Heimspiel gegen den SCM gewinnen konnte, blieb jedoch im Spiel und zeigte deutlich, warum Bennet Wiegert vor der Partie vor der kämpferischen Einstellung der Oberbergischen gewarnt hatte. Der SCM erlaubte sich wie schon in der ersten Hälfte eine etwa zehnminütige Schwächephase, die Gummersbach konsequent ausnutzte. Nach dem 26:26 Zwischenstand ging es in die letzten zehn Spielminuten, für die Sergey Hernandez wieder zwischen die Pfosten kam. Gummersbach fand auf jede Magdeburger Führung stets eine Antwort, und so entwickelte sich ein richtiger Krimi. Fünf Minuten vor dem Ende nahm Gummersbach seine letzte Auszeit, Albin Lagergren hatte kurz vorher zum 30:28 für die Gäste getroffen. Doch der VfL leistete sich im nächsten Angriff einen Ballverlust und nach einem weiteren Treffer von Albin Lagergren schien der SCM den Weg auf die Siegesstrasse gefunden zu haben. Nachdem Julian Köster nur die Latte traf, schraubte Lukas Mertens die Führung für den SCM beim 32:28 (57.) erstmals auf vier Treffer, die Partie schien entschieden. Gummersbach kämpfte jedoch und hatte 60 Sekunden vor dem Ende den Rückstand beim 30:32 halbiert. Magdeburg hatte den Ball, vergab durch Felix Claar aber die Chance zur Entscheidung. Vujovic traf vom Siebenmeterpunkt für Gummersbach, bei 31:32 nahm Bennet Wiegert seine letzte Auszeit, acht Sekunden waren noch zu spielen, in denen der SCM seinen knappen Vorsprung zum viel umjubelten Auswärtssieg über die Zeit brachte.