HBL
THW Kiel bleibt cool und holt Auswärtssieg in Stuttgart
TVB Stuttgart vs. THW Kiel - Game Highlights
Foto: Weller
Mit einem 35:32 (23:19)-Erfolg beim TVB Stuttgart sicherte sich der THW Kiel am 28. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga zwei wichtige Punkte vor der Nationalmannschafts-Woche. In der ausverkauften Porsche Arena glänzten Tomas Mrkva mit 16 Paraden und Emil Madsen mit zehn Treffern – und der Rekordmeister blieb auch im 20. Duell mit den Schwaben ungeschlagen.
Kreisläufer Lukas Laube eröffnete den Torreigen, traf nach glänzendem Anspiel von Ex-Nationalspieler Kai Häfner. Die Kieler antworteten mit einem Doppelschlag durch Madsen und Patrick Wiencek, der nach Steal per Tempogegensoß zum 2:1 für den THW einnetzte. Eine Viertelstunde lang wogte das Geschehen hin und her. Mit Vorteil für die Angreifer auf beiden Seiten. Beide Torhüter bekamen zunächst keine Hand an den Ball. 10:10 hieß es nach 13 Minuten. Allerdings: Für die Kieler spielte sich Rechtsaußen Lukas Zerbe in den ersten 30 Minuten mit einer 100-prozentigen Torquote in den Vordergrund, der 29-Jährige traf genau wie Madsen vor dem Wechsel siebenmal ins TBV-Netz, dreimal von der Siebenmeterlinie. Trickreich und torgefährlich zeigte sich zudem á Skipagötu, der gegnerische Abwehrlöcher suchte und fand, außerdem als ideenreicher Anspieler glänzte.
Davon profitierte gegen Ende des ersten Abschnitts vor allem Madsen: Der dänischer Linkshänder brachte seine Zebras mit einem Dreierpack zwischen der 16. und 20. Minute mit 15:12 in Front, war verantwortlich für den ersten deutlichen Vorsprung der Partie. Zunächst nach Einläufer und Anspiel von "Skippy", dann über die zweite Welle, nachdem Tomas Mrkva gegen Max Häfner und Vujovic glänzend pariert hatte. Die erste Vier-Tore-Führung ging in der 24. Minute auf das Konto von á Skipagötu, der trocken zum 19:15 einwarf. Weil Tomas Mrkva sich mehr und mehr zur unüberwindlichen Wand im Tor aufbaute, lagen die Zebras in der 27. Minute mit 22:17 vorn, brachten durch den Hammer von Eric Johansson kurz vor dem Pausenpfiff noch die 23:19-Führung mit in die Halbzeitkabine.
Aus der kehrten die Zebras dann mit einer fast zehnminütigen Ladehemmung aufs Spielfeld zurück. Maßgeblich beteiligt an der plötzlichen Kieler Torflaute war Samir Bellahcene, der seinen Kasten schlichtweg zunagelte: Zerbe scheiterte zweimal, auch Hendrik Pekeler fand seinen Meister in dem Franzosen, der auch á Skipagötu nervte. Laube, Max Häfner und zwei verwandelte Strafwürfe von Fernandez fanden auf der anderen Seite ihr Ziel. In der 40. Minute hatte der TBV Stuttgart ausgeglichen, die Zuschauer in der Porsche-Arena witterten eine Überraschung. Sie hatten ihre Rechnung aber ohne die Nervenstärke des Rekordmeisters gemacht. Mrkva parierte gegen Kai Häfner, stand dann Matzken im Weg. Und vorne beendete Pekeler die neunminütige Kieler Torflaute mit einem Wirkungstreffer vom Kreis. Eric Johansson war es, der die Zebras erneut mit zwei Toren nach vorne warf. Zweimal noch, beim 25:25 und 27:27, schafften die Gastgeber aber einen Gleichstand.
Dann aber setzten sich die Zebras vorentscheidend ab. Madsen traf wie er wollte, Tomas Mrkva mischte Beton im THW-Tor an. Der folgende 4:0-Lauf beendete Stuttgarts Ambitionen: Madsen nach schneller Mitte und nach Wienceks Steal per Gegenstoß, Överby nach feinem Anspiel von á Skipagötu, und Magnus Landin traf in der 51. Minute zum 31:27. Und weil Mrkva seine Glanzleistung mit großartigen Paraden gegen Häfner und Serrano noch einmal unterstrich, machten Wiencek und dann Johansson in der 58. Minute mit einem Kracher unter die Latte den Deckel auf das Spiel. 35:30, die Kieler Angriffsgala fand ein vom eigenen Anhang gefeiertes Ende, während die Zebras vor allen Dingen ihren ehemaligen Mitspieler Bellahcene herzten.