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THW Kiel gewinnt Tor-Spektakel gegen den BHC – Skipagøtu überragt mit 14 Treffern

Montag, 10. November 2025

THW Kiel vs. Bergischer HC - Game Highlights

Foto: Klahn

78 Tore, große Emotionen und ein überragender Elias Ellefsen á Skipagøtu. Der THW Kiel feiert beim 43:35-Heimsieg gegen den Bergischen HC einen spektakulären Erfolg und bleibt in der DAIKIN HBL auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Elias Ellefsen á Skipagötu war nach der Partie ein gefragter Mann. 14 Tore, zahlreiche Vorlagen und die harte Gangart der Gäste gegen ihn sorgten für Gesprächsbedarf - auch bei Dyn. "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, dürfen mit unserer Leistung vor allen Dingen nach der Pause sehr zufrieden sein. Allerdings hat der Gegner sehr hart gespielt", schloss der Färinger seine Interview direkt nach der Partie, "gefühlt waren Zwei-Minuten-Strafen nicht genug. Aber das müssen am Ende die Schiedsrichter bewerten und entscheiden.“ Überragend neben á Skipagötu waren auch Kapitän Domagoj Duvnjak und Nikola Bilyk. Bilyk traf achtmal, Duvnjak erzielte fünf Tore und war in der aufgeladenen Atmosphäre ein stetiger Störenfried in der dezimierten Kieler Abwehr gegen die BHC-Angriffe.
Jichas Improvisationstalent gefordert
THW-Trainer Filip Jicha bemühte für die Partie nach dem anstrengenden Pokal-Krimi in Balingen einmal mehr sein Improvisationstalent. Denn neben den Langzeitverletzten Hendrik Pekeler, Emil Madsen und Petter Överby fielen gegen den Aufsteiger aus dem Bergischen Land auch Eric Johansson mit einem grippalen Infekt und Magnus Landin mit Adduktorenproblemen aus. Zudem gingen etliche Spieler wie beispielsweise á Skipagötu und Lukas Zerbe angeschlagen in die Begegnung. Gut, dass sich wenigstens Jung-Torhüter Leon Nowottny nach seinem krankheitsbedingten Fehlen wieder einsatzbereit meldete. Zudem rückte Ben Szilagyi in den Kader. Das Nachwuchstalent spielt in der Regel für Kooperationspartner TSV Altenholz, ist mit einem Zweitspielrecht für die Zebras ausgestattet.
Perez de Vargas' erste THW-Minuten
Jubel gab es in der Wunderino Arena aber schon beim Warmmachen, denn erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Februar durfte Neuzugang Gonzalo Perez de Vargas das THW-Trikot mit der Nummer eins überziehen. Er soll sich in den kommenden Wochen an die Spieltagsabläufe bei den Zebras gewöhnen und sukzessive an das Spiel der Kieler herangeführt werden. Und tatsächlich: "Gonshi" feierte Premiere in seiner neuen Handball-Heimat, stellte sich unter dem Riesen-Jubel auf den Rängen in der 21. Minute erstmals zwischen die THW-Pfosten, riss gleich seine Arme hoch, feierte eine Glanzparade gegen BHC-Rückraumspieler Lars Kooij. Es war die erste Parade für den THW Kiel, nachdem der spanische Weltklasse-Torhüter seinen heutigen Club in der Vergangenheit mit 144 Paraden in 14 direkten Duellen genervt hatte…
Aber der Reihe nach: Die erste Halbzeit geriet zu einem absoluten Offensiv-Festival, beide Angriffsreihen machten mit Tempo, Spielwitz und Treffsicherheit Werbung für offensiven Handball. Das Handball-Feuerwerk kannte keine Pause. Lukas Laube und Nikola Bilyk warfen Kiel mit 2:0 in Front, Maldonado erzielte den Anschluss, und in der Folgezeit setzten sich die Zebras auf drei bis vier Tore ab. Solo-Treffer und Durchbrüche von á Skipagötu sorgten für das 6:3, doch die Gäste fighteten zurück, verkürzten durch Steinhaus auf 6:7, ließen sich auch durch den 12:8-Führungstreffer von Rune Dahmke nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl die Arena kochte und die THW-Fans auch den Leckerbissen von Harald Reinkind feierten: Steigen, gucken, werfen - der Ball landete im Winkel. Und sie freuten sich genauso über das "Doppelpass-Tor" von á Skipagötu, der nach Solo den Pfosten traf, den Abpraller geistesgegenwärtig fing und zum 13:9 in die Maschen drosch.
Zwei-Tore-Führung zur Pause
Absetzen konnten sich die Kieler allerdings nicht entscheidend: Schöttler brachte den BHC in der 19. Minute sogar auf 14:15 heran. Mit der Folge, dass Filip Jicha auf den Buzzer drückte. Auszeit. Die Worte des THW-Trainers zeigten allerdings nur kurz Wirkung. Harald Reinkind ließ Kiel mit einem Doppelschlag zwar auf 17:14 enteilen, aber die Abwehrarbeit blieb dem Riesen-Offensivdrang natürlich mit Fehlern behaftet. Nach 26 Minuten stand es 19:19, wenig später glich Schöttle abermals aus. 20:20. Einzelaktionen von á Skipagötu und den wie aufgedreht spielenden Duvnjak sorgten letztlich für den verdienten 24:22-Halbzeitvorsprung für den THW. Ein Ergebnis, das in vielen Spielen der Vergangenheit erst am Ende auf den Tafeln geleuchtet hätte.
Youngster-Kempa setzt Angriffsleistung die Krone auf
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gerieten zunächst zur Kopie der ersten. Nach 37 Minuten hieß es 30:28 für den THW Kiel. Es folgte die beste Phase der Kieler, bei denen Elias Ellefsen á Skipagötu weiterhin auf die Zähne biss und wegen der vielen Fouls gegen ihn auch mit Wut im Bauch aufs Tempo drückte, ein Tor an das andere reihte und den folgenden 8:1-Lauf der Zebras inszenierte. Weil jetzt auch Andreas Wolff mehrfach wichtige Paraden zeigte, waren die Kieler in der 44. Minute durch den Treffer des ebenfalls spielfreudigen Nikola Bilyk auf 38:29 davongerauscht. Die Vorentscheidung. Der BHC nahm das Tempo mit der letzten Auszeit aus dem Spiel, doch die Kieler wollten mehr. Wolff glänzte mit einer Doppelparade gegen Wasielewski, Nikola Bilyk freute sich über Treffer 40, á Skipagötu legte mit seinem 14. Volltreffer nach. Dann gab's doch noch ein spätes Rot für Kooij (57.), der á Skipagötu abseits des Balls ins Gesicht schlug. Und dennoch war nun die Zeit angebrochen, am Initiativen-Tag von Dyn Move Your Sport für die Förderung der Nachwuchsarbeit im Handball komplett auf die Jugend zu setzen: Jicha brachte alle Youngster, Leon Nowottny parierte im Tor drei Würfe und den Höhepunkt der Partie setzte mit einem sehenswerten Kempa nach Pass von Zerbe ausgerechnet Youngster Rasmus Ankermann. Die Krone einer bärenstarken Angriffsleistung der dezimierten Zebraherde.

Quelle: THW Kiel

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