HBL
Wetzlar verpflichtet ägyptischen Nationaltorwart als Ravensbergen-Ersatz
Die HSG Wetzlar hat auf der Torwart-Position noch einmal nachgerüstet und reagiert damit auf den verletzungsbedingten Ausfall von Bart Ravensbergen (Kreuzbandriss). Karim Hendawy erhält einen Vertrag bis Saisonende, wie der Club am am Donnerstag verkündet hat.
Die HSG Wetzlar hat einen neuen Torwart gefunden. Wegen der schweren Knieverletzung von Bart Ravensbergen war der Handball-Bundesligist gezwungen, noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Die Grün-Weißen sicherten sich bis Saisonende die Dienste des Ägypters Karim Hendawy, der in seiner Heimat beim Topklub Zamalek SC unter Vertrag stand. Der 37-Jährige ist seit Jahren der große Rückhalt und einer der wichtigen Führungsspieler in der Nationalmannschaft.
„Uns waren bei der Suche zwei Parameter wichtig: Der neue Torwart sollte Qualität und Erfahrung haben. Deswegen haben wir uns die nötige Zeit gelassen, um eine sehr gute Lösung für uns zu finden. Und das ist uns nun geglückt. Denn Karim bringt beides mit“, sagt Jasmin Camdzic, der Sportliche Leiter der HSG Wetzlar. „Aus der Vergangenheit wissen wir, wie wichtig es ist, dass ein Torwart, der nachverpflichtet wird, die Reife und die Ruhe hat, mit solchen Situationen gut umzugehen. Karim ist ein international erfahrener Torwart, der seine Klasse auch in der Nationalmannschaft bei großen Turnieren schon oft bewiesen hat. Er wird mit Anadin Suljakovic ein stabiles Gespann bilden, so dass wir auf dieser Position nun gut besetzt sind“, so Camdzic.
Am Donnerstagmittag traf bereits die internationale Freigabe und Spielberechtigung der Handball-Bundesliga für Karim Hendawy ein. Dennoch kann der dreifache Familienvater am Sonntag beim Auswärtsspiel in Leipzig noch nicht im Aufgebot der Mittelhessen stehen. Grund dafür ist das noch ausstehende Visum, das für die Einreise nach Deutschland erforderlich ist. Verein und Spieler haben alle notwendigen Unterlagen zügig eingereicht und sich intensiv um eine schnelle Bearbeitung bemüht. Da in Ägypten jedoch aktuell ein Feiertag begangen wird und das Wochenende dort auf Freitag und Samstag fällt, konnte der Prozess noch nicht abgeschlossen werden. Die HSG Wetzlar geht jedoch davon aus, dass Hendawy Anfang kommender Woche nach Deutschland einreisen und anschließend zur Mannschaft stoßen kann.
„Es war immer ein Traum von mir, in der Bundesliga zu spielen. Ich hatte in der Vergangenheit schon einmal Anfragen aus Deutschland, doch aus verschiedenen Gründen hat es nicht funktioniert. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt geklappt hat und ich für die HSG Wetzlar spielen kann. Ich hoffe, dass sich die formellen Dinge schnell lösen lassen, so dass ich schon bald ins Mannschaftstraining einsteigen kann", sagt Hendawy, der bei der HSG Wetzlar die Rückennummer 66 tragen und auf seinen Landsmann Ahmet Nafea treffen wird.
Der 37-jährige Torhüter hat die meiste Zeit seiner Karriere bei den beiden ägyptischen Topvereinen Al-Ahly SC und Zamalek SC verbracht, mit denen er zahlreiche Titel gewann. Auslandserfahrung bringt der 1,88 Meter große Keeper aus seinen Stationen bei Besiktas Istanbul (2017 bis 2019), HC Dobrogea Sud Constanta in Rumänien (2019 bis 2021) und RK Eurofarm Pelister in Nordmazedonien (2021) mit. Mit der Nationalmannschaft nahm er seit 2011 an jeder Weltmeisterschaft teil. Außerdem hütete er bei drei Olympischen Spielen das Tor des amtierenden Afrikameisters.
Der Platz zwischen den Pfosten wurde bei der HSG Wetzlar vakant, weil sich der erst zu dieser Saison verpflichtete Bart Ravensbergen in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hatte und vermutlich bis zum Ende der Saison ausfällt.
Quelle & Foto: HSG Wetzlar
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