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International

WM-Viertelfinale in Dortmund: DHB-Frauen mit Rückenwind gegen Brasilien

Montag, 8. Dezember 2025

Foto: Wolf

Vor großer Kulisse in der Westfalenhalle kämpfen die deutschen Handballerinnen am Dienstag um den Halbfinaleinzug bei der Weltmeisterschaft. Nach sechs WM-Siegen in Serie trifft das Team um Bundestrainer Markus Gaugisch im Viertelfinale auf Brasilien.

Seit Monaten fiebern die deutschen Handballerinnen diesem Termin entgegen, am morgigen Dienstag, ab 17:15 Uhr (live im ZDF und bei sporteurope.tv) ist es so weit: Vor über 10.000 Fans in der Dortmunder Westfalenhalle geht es um den ersten Einzug in ein WM-Halbfinale seit 2007. Gegner ist Brasilien, Gruppenzweiter der Parallel-Hauptrundengruppe Deutschlands. Nach fünf Siegen in Serie stand der Weltmeister von 2013 schon als Viertelfinalteilnehmer fest, kam dann aber im letzten Hauptrundenspiel gegen Olympiasieger und Europameister Norwegen mit 13:34 unter die Räder.
„Wenn man Norwegen gesehen hat, ist das brutal, aber für uns ist das Spiel und das Endergebnis kein Maßstab für das Viertelfinale“, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch am Montag: „Nach dem 2:9 hat Brasilien den Fuß vom Gas genommen, das war eine normale Reaktion, wenn man nicht so einen breiten Kader hat. Die Stammspielerinnen waren wenig auf der Platte und nach dem Spiel hat niemand dem Ergebnis nachgetrauert. Aber wenn ihr Motor läuft, sind sie saugefährlich, daher wollen wir den Motor so schnell wie möglich abwürgen.“
„Brasilien darfst du nicht in ihre Emotionen kommen lassen, weil dann wird es gefährlich“, weiß auch DHB-Kapitänin Antje Döll. Sie ist wie ihre Teamkameradinnen absolut heiß auf das Viertelfinale: „Wir fiebern auf morgen wirklich hin. Wir hatten am Montag unser Abschlusstraining, was eine gute Mischung aus viel Spaß und aber auch Fokussierung war, nach einem Familientag zum Verschnaufen am Sonntag. Wir sind jetzt absolut bereit, dieses Viertelfinale zu spielen und dann auch als Sieger auf den Platz zu gehen.“
Döll stand bei den Weltmeisterschaften 2021 und 2023 auf dem Feld als die deutsche Mannschaft jeweils ihre Viertelfinals gegen Spanien und Schweden verlor. Daher lautet ihr Motto: „Alle guten Dinge sind drei, um jetzt endlich das Viertelfinale zu knacken. Brasilien ist eine Mannschaft, gegen die wir im Vorjahr gespielt haben – erst verloren, dann gewonnen. Wir wissen, was wir bringen müssen. Und es ist etwas anderes als gegen Schweden zu spielen – da hätte es vielleicht wieder Angstgegner geheißen.“
Döll fällt es beim aktuellen Flow einfach, Kapitänin einer Mannschaft zu sein, die alle sechs bisherigen WM-Spiel gewonnen hat: „Es ist derzeit eine schöne Aufgabe. In den vergangenen Turnieren wäre das viel anstrengender gewesen und hätte viel Energie gekostet. So wie es gerade läuft, fällt es natürlich viel, viel leichter, aber das bin nicht nur ich, das sind alle Mädels, die viel mitnehmen, viel auffangen, viel schultern, das ist eine Mannschaftsaufgabe.“
Auch Gaugisch geht mit viel Optimismus in die Partie gegen den Südamerikameister, der in der Vorrunde Schweden besiegt hatte: „Wir haben ein gutes Gefühl, dass wir gegen Brasilien unser Ding machen. Wir denken da gar nicht so viel daran, dass es ein Viertelfinale ist, sondern wir werden in der Vorbereitung nichts verändern, sondern wollen uns so präparieren, dass wir die beste Leistung liefern. Das hat uns bisher immer ausgezeichnet. Mit dem Publikum im Rücken wollen wir gemeinsam den Weg zum Halbfinale beschreiten.“
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Die letzte Niederlage gegen Brasilien kassierte die DHB-Auswahl ausgerechnet in der Westfalenhalle, in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele von Paris. Zwei Tage später in Stuttgart gewann Deutschland aber das Rückspiel. Insgesamt stehen in 15 Vergleichen zehn Siege für Deutschland und fünf für Brasilien. Star im brasilianischen Team ist Rückraumspielerin Bruna de Paula. „Das ist unfassbar, was sie an Qualität auf die Platte bringt. Sie hat eine tragende Rolle beim besten Verein der Welt in Györ, aber wir haben einen Plan, um sie einzuschränken“, sagt Gaugisch.
Auch DHB-Sportvorstand Ingo Meckes ist begeistert von den bisherigen Auftritten des Teams: „Wir haben vor dem Turnier gesagt, es wird ein sehr weiter Weg vor uns. Und wir gehen Schritt für Schritt. Genau das war der Schlüssel, keinen Gegner zu unterschätzen. Wir haben tolle Auftritte hingelegt, die Zusammenarbeit zwischen Trainerteam und der Mannschaft ist überragend. Ich sehe, wie sie jeden Tag fokussiert zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Es ist stark, das mitzuerleben, und das stimmt mich optimistisch für morgen.“
Dass wieder mehr als 10.000 Fans in der Westfalenhalle sein werden „hat die Mannschaft verdient. Das wird wieder ein Fest, unser größtes Heimspiel seit 1997. Die Zuschauer können sich beim letzten Auftritt in Deutschland auf ein tolles Spiel einstellen, die Mannschaft auf volle Ränge“, hofft Meckes.
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