„Ich bin tatsächlich immer noch ein bisschen geflasht und möchte mich bei meiner ganzen Mannschaft bedanken für das, was sie heute abgeliefert hat und wie sie den Matchplan umgesetzt hat“, war HBW-Trainer Matthias „Matti“ Flohr in der abschließenden Pressekonferenz von der Leistung seiner Mannschaft rundum zufrieden. Dem konnte Gästetrainer Johannes Wohlrab nicht widersprechen. Der Eulen-Coach meinte, dass sie etwas darauf gehofft hatten, dass eine von den zuletzt immer wieder gesehenen Schwächephasen beim HBW auftreten würde, aber „heute muss man einfach neidlos anerkennen, dass eine solche Schwächephase beim HBW nicht stattgefunden hat“, meinte Wohlrab, dass der HBW ein fantastisches Spiel gemacht habe. Das sei zwar immer etwas von der Tagesform abhängig, aber „Balingen war der bisher stärkste Gegner, gegen den wir bisher gespielt haben“, lobte der Eulen-Coach die Gallier und meinte abschließend, dass sie heute einfach chancenlos gewesen seien und gegen die bessere Mannschaft verloren hätten.
Wie schon am Montag gegen den Dessau-Roßlauer HV kam die Mannschaft von Matti Flohr hervorragend ins Spiel. Der erste Angriff wurde abgewehrt, und im Gegenzug war es Elias Fügel, der ein Anspiel von Daniel Blomgren zum 1:0 in die Maschen setzte. Auch der zweite Angriff der Eulen verpuffte, und im Gegenzug war Spielmacher Elias Huber nur auf Kosten eines Strafwurfes zu stoppen. Den verwandelte Sascha Pfattheicher sicher, und als Csaba Leimeter zwei Zeigerumdrehungen später bereits das 3:0 erzielte, war die „Hölle Süd“, in die knapp 2000 Zuschauer gekommen waren, so richtig auf Betriebstemperatur. Die Fans waren begeistert, und die Gallier wussten fast jeden Angriff der Eulen im Keim zu ersticken.
Dass nach zwölf gespielten Minuten erst 5:3 auf der Anzeigentafel stand, lag daran, dass die Jungs von Matti Flohr bis dahin bereits fünf Großchancen haben liegen lassen. Dass sich das nicht rächte, lag an der guten Abwehrarbeit der Gallier. Als allerdings in der 15. Spielminute erst Daniel Ingason und nur Sekunden später Robert Timmermeister für zwei Minuten auf die Bank mussten, war die knappe Zwei-Tore-Führung der Gallier kurzzeitig in Gefahr. Die schafften es jedoch, die doppelte Unterzahl nicht nur schadlos zu überstehen, sondern bauten ihren Vorsprung bis zur 19. Spielminute sogar auf 8:4 aus. Höchste Zeit für Eulen-Coach Wohlrab, seine erste Auszeit zu nehmen. Mit zahlreichen taktischen Vorgaben und einigen personellen Wechseln schickte er seine Jungs wieder zurück auf die Platte, und obwohl die Gallier erneut in Unterzahl gerieten, schafften es die Gäste nicht, die Vorgaben ihres Coaches erfolgreich umzusetzen – ganz im Gegenteil. Sie gerieten weiter ins Hintertreffen, und mit einer 15:10-Führung der Gallier ging es schließlich in die Halbzeitpause.
Bevor die beiden Unparteiischen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt die zwei Mannschaften in die Kabine schickten, kamen sie nicht umhin, den Ludwigshafener Mihailo Ilic mit einer Roten Karte vorzeitig zum Duschen zu schicken. In einer überharten Aktion stieß er Elias Huber in der Luft, sodass dieser völlig unkontrolliert mit dem Rücken auf den Hallenboden knallte. Darüber, dass die Rote Karte mehr als berechtigt war, gab es auch absolut keine Zweifel und Diskussionen.