„2350 Streichhölzer angezündet …“
Die Eulen-Mannschaft zeigte trotz der beklemmenden Negativserie der letzten Wochen keine Nerven, trat entschlossen und in sich gefestigt auf. Die ausverkaufte Halle stimulierte zusätzlich. Max Haider und Kollegen war der unbedingte Wille, die Trendwende zu erzwingen, vom Anpfiff weg anzumerken. Da kämpfte eine Einheit. Freddy Stüber war – wie auch Torhüter Mats Grupe – zurück im Kader. Mihailo Ilic und Mex Raguse fehlten weiterhin. Und Stüber, als Mentalitätsmonster und Abwehrfels geschätzt, fand schon in der Kabine die richtigen Worte, verriet der starke Linksaußen Kian Schwarzer (4 von 5). Schwarzer: „Freddy sagte – da draußen sind 2350 Streichhölzer, die zünden wir jetzt an …“ Und das gelang: 5:0 nach sechs Minuten!
Nici Waldvogel zeigt Flagge
Mitte der ersten Halbzeit stand das Spiel auf der Kippe. Dormagen kam auf, in der 15. Minute verkürzte Kreisläufer Jan-Christian Schmidt mit seinem fünften Treffer auf 7:8. Nach 18 Minuten führte der Gast durch Florian Boehnert gar 10:9. Postwendend aber egalisierte Tim Schaller (4 von 8), mit einem Doppelschlag erhöhte der hellwache „Mauni“ Grupe auf 12:10. Zwei starke Paraden von Žiga Urbič gegen den freien Boehnert beim Stand von 10:10 und 12:10 halfen die Weichen wieder auf Sieg zu stellen. Nici Waldvogel vollendete mit dem 13:10 neun Minuten vor der Pause den 4:0-Lauf. Der Halblinke (3 von 3) bot in Abwehr und Angriff seine bisher beste Leistung im Eulen-Dress. Die Eulen behielten dieses Mal nach vergebenen Chancen den Kopf oben. So scheitere Tim Schaller in der 33. und 47. Minute nicht nur mit den beiden Siebenmetern, sondern auch bei den Nachschüssen, erst an Christian Simonsen, dann an Louis Oberosler. Zwei Siebenmeter aber nutzte Schaller, der Eisblock, zum 25:15 (40.) und 28:18 (43.).
Wunderbare Treffer vom Romdhane und Eisel
„Die Atmosphäre war gigantisch“, schwärmte Max Haider (2 von 4) nach dem famosen Auftritt. Der Kapitän, nach einer fiebrigen Grippe noch am Freitag außen vor, hatte den Torreigen nach 65 Sekunden eröffnet. Haider gab der Mannschaft im Wechselspiel mit Freddy Stüber Halt im Innenblock. Bemerkenswert die Leistung des jungen „Mauni“ Grupe in Abwehr und Angriff. In der Abwehr sahen die Eulen-Fans „Sebi“ Trost wohl noch nie so entschlossen zupackend, herausschiebend und höchst konzentriert. Trost (4 von 9) lieferte auch drei feine Assists. Klasse seine Übersicht nach seiner Balleroberung beim folgenden Tempogegenstoß in der 4. Minute, als er Alexander Falk geschickt einsetzte, der das 4:0 erzielte. Falk (3 von 3) durfte in seinen Ruhephasen auf der Bank genießen, wie sein junger Kollege Theo Straub (2 von 2) blitzsauber traf. Die schönsten Tore des Abends aber erzielten Sadok Ben Romdhane nach einer sensationellen Körpertäuschung mit einem Dreher zum 18:12 (28.) und Regisseur Eisel mit einem raffinierten Lupfer aus der Distanz zum 30:20 ins verwaiste Bayer-Tor (49.).