Nordhorn triumphiert im letzten Heimspiel über Minden
In einem spannenden Duell triumphierte die HSG Nordhorn-Lingen über GWD Minden mit 28:23 (15:14). Nach einer knappen Halbzeitführung zog Nordhorn-Lingen in der zweiten Hälfte davon und sicherte sich den verdienten Sieg.
Zum letzten Mal rufen die Zuschauer in voller Lautstärke die Namen von Terwolbeck und Co. In der EmslandArena ist was los! Und dazu tragen auch die gut gelaunten Gästefans bei. Rein in die Partie: 0:1 – der GWD-Angreifer hat die Lücke gefunden. Semisch hält, Buhrmester hält, der nächste Wurf geht über das Tor, das 0:2 fällt aus dem Rückraum. Das Spiel ist zerfahren und auf beiden Seiten noch recht fehlerbehaftet … Firnhaber erzielt das erste Tor für die Roten: 1:2 (6.). Bis zum 1:3 aus dem Rückraum dauert es nur Sekunden. Dann: 7-Meter. Lux fehlt, den Ball schnappt sich Pöhle: 2:3. Buhrmester hält, doch der Abpraller landet bei den Gästen: 2:4. Pöhle antwortet: 3:4. Terwolbeck setzt Firnhaber sehenswert in Szene: 4:4. Das 4:5 lässt nicht lange auf sich warten – immer wieder finden die Gäste die Lücken in der HSG-Deckung. Ritterbach macht's nun kunstvoll: Der Ball „trudelt" zum 5:5 über die Linie (11.).
5:6 – wieder aus dem Rückraum. Der junge Hermeling steht schon bei vier erzielten Treffern. Pöhle tritt wieder zum 7-Meter an … kein Keeper in der Liga hat mehr davon gehalten als Semisch für GWD … doch das ist der erneute Ausgleich. Simovic erkämpft sich den Ball, Kalafut wird freigespielt und bringt sein Team erstmals in Front: 7:6. Dann pariert Buhrmester bravourös, doch das +2 fällt noch nicht. Stattdessen kommen die Ostwestfalen über Rechtsaußen zum Ausgleich: 7:7. Das 8:7 durch Kalafut nach Anspiel von Firnhaber ist gut anzuschauen. Dann wird's ärgerlich: Als die Mindener nur noch einen Pass zur Verfügung haben, unterläuft Pöhle ein Foul, das die Referees mit einer Zeitstrafe ahnden. Das 8:8 ist die direkte Folge. Semisch hält und wirft den Ball direkt über 40 Meter ins leere Tor – der Gast führt wieder: 8:9. Auszeit (19.).
Marschall steigt hoch und trifft, doch Minden antwortet Sekunden später und ist schon wieder am Ball. Dann muss Wasielewski auf die Strafbank. Den zusätzlich verhängten 7-Meter verwandelt U21-Weltmeister Kranzmann: 9:11. Marschall tankt sich durch und ist unaufhaltsam: 10:11. Eine Zeitstrafe gegen GWD gibt's on top. Dann wirft Pöhle dem Keeper den Ball durch die Beine: Das 11:11 ist sein viertes Tor. Buhrmi hält einen „Freien", es geht schnell auf die Gegenseite und Simovic netzt ein: 12:11 (sein 50. Tor für Nordhorn-Lingen) – die HSG liegt wieder vorn! Auszeit (24.).
Die Abwehr der Roten arbeitet wieder mit voller Kraft und Manpower! Dann muss der Wurf erfolgen, Buhrmester hält, es geht schnell und Marschall erhöht auf 13:11. Minden bleibt dran, das 13:12 fällt wieder von Rechtsaußen. Terwolbeck wird bei einem Durchbruch gefoult – wieder 7-Meter. Pöhle scheitert an Semisch, erkämpft sich den Abpraller und erhält einen Wischer ins Gesicht, doch auf eine Zeitstrafe verzichten die Unparteiischen. Wasielewski ist's egal: 14:12. Das 14:13 fällt von der Strafwurflinie – noch zwei Minuten. De Boer ist nun auf der Platte … kaum geschrieben, erzielt er auf Pass von Kumpel Terwolbeck per sehenswertem Heber das 15:13. Minden schlägt prompt zurück: 15:14. Zwar trifft Wasielewski noch einmal, doch die Referees entscheiden, dass der Ball zu spät im Netz war – es bleibt beim knappen +1 zur Pause. Die HSG rackert, doch mit seiner erfolgreichen Serie im Rücken hält das dezimierte Team von GWD Minden dagegen – es bleibt spannend. Übrigens: Der TV Hüttenberg, Konkurrent um den für den DHB-Pokal berechtigenden Platz 10 – liegt zeitgleich mit 10:14 gegen Potsdam in Rückstand.
Das 16:14 gelingt Wasielewski nach Ballgewinn und Tempogegenstoß. Buhrmester mit seiner sechsten Parade, Wasie mit dem 17:14 – erstmals führt die HSG mit drei Toren. Allerdings nicht lange: Hermeling wirft sein fünftes Tor, es steht nur noch 17:15. Dann holt Wasielewski den nächsten 7-Meter heraus. Semisch hält – zum 26. Mal in dieser Spielzeit. Terwolbeck auf Seidel: 18:15. Zeitspiel droht, GWD muss werfen, Buhrmester hält (beide Keeper stehen nun bei 7 Paraden) – und Kalafut erhöht auf der Gegenseite: 19:15. Auszeit durch Trainer Ziercke (37.).
Zeitstrafe gegen Simovic. Zeitstrafe gegen Pöhle, der seine Meinung zu dem Foulspiel geäußert hat. Doppelte Unterzahl … und Ballgewinn! Tatsächlich kommt Seidel zum Wurf, doch Semisch weiß auch, wie's geht. Egal, wieder erkämpft sich die HSG-Abwehr den Ball, und diesmal ist es de Boer, der im Tempogegenstoß erfolgreich ist. Und immer noch sind die Grün-Weißen mit zwei Mann mehr auf der Platte. Die Antwort aus Minden folgt, dann erzielt Visser elegant sein erstes Tor: 21:16. Und jetzt tobt die Halle vollends, denn Wasielewski erhöht auf 22:16. Minden verkürzt: 22:17. Pöhle! 23:17. Seidel im Tempogegenstoß! 24:17. EmslandArena = Tollhaus. Letzte Auszeit GWD (43.).
Mit Torwartparaden auf beiden Seiten geht es weiter – bei Minden steht nun der zweite Keeper im Kasten. Dann: 24:18. Das 25:18 wirft der Kapitän himself, Terwolbecks erster Treffer des Tages. Es folgt der fünfte 7-Meter für die HSG. Nun tritt Visser an und … ist erfolgreich: 26:18. Dann ertönt wieder Tina Turner (oder ist es Wencke Myhre?), denn Buhrmester hat seinen zehnten Ball gehalten. Das 26:19 fällt kurz darauf trotzdem. Und nach Stürmerfoul folgt das 26:20. Ganz klar: Minden hat die Partie noch nicht aufgegeben. Frank Schumann reagiert direkt: Auszeit (49.).
Stryc spielt nun am Kreis. Den 7-Meter holt Terwolbeck heraus. Visser netzt ein: 27:20. Sören Menke verkündet die Zuschauerzahl: 2.757 – das dürfte Saisonrekord sein! Beim 27:21 hat der Gast Glück, denn der Wurf wird abgefälscht. Stürmerfoul HSG. GWD droht das Zeitspiel … der letzte Wurf klatscht an den Pfosten. Torwartparaden auf beiden Seiten … den nächsten Ball schnappt sich Seidel. Leunissen ist auf der Platte, Bartels rückt ins Tor. „Biedel, Biedel", schallt es durch die Halle – und „Biedel" hält seinen ersten Ball! Der zweite sitzt, es steht 27:22 – zwei Minuten sind noch auf der Uhr. Die Zuschauer stehen … eine Minute noch … Ballgewinn Seidel … Tempogegenstoß Seidel … Tor Seidel! Minden setzt den Schlusspunkt zum 28:23!
Quelle: HSG Nordhorn-Lingen / Foto: Bültmann