Die nächste Überraschung: Erlangen jubelt in Hannover

Der HC Erlangen schaffte es von Beginn an, Hannover die Stirn zu bieten. Marek Nissen sorgte nach zwei Minuten für den ersten Treffer der Mittelfranken. Die Gastmannschaft fand vom Start an in die Partie und konnte die Führung durch Antonio Metzner nach fünf Minuten das erste Mal auf zwei Tore ausbauen. Wie schon in den vergangenen Matches zeigte sich die Erlanger Abwehr in bestechender Verfassung und machte Hannover die Arbeit schwer. Ein Sonderlob muss dabei erneut dem Innenblock attestiert werden: Mit einem Durchschnittsalter von nur wenig mehr als 20 Jahren, boten die „jungen Wilden“ um Scheerer, Buck & Co. den Nationalspielern der „Recken“ 60 Minuten lang die Stirn. Auch dadurch zwangen die Erlanger den gegnerischen Trainer Christian Prokop nach 14 Minuten zur Auszeit.

Grundsätzlich konnte sich der verletzungsgeplagte HCE auf seine Nachwuchsspieler verlassen. Nach der Anfangsviertelstunde trumpfte der frisch eingewechselte und nach Verletzung genesene Tim Gömmel auf, indem er den Ball von Hannover abfing und zur ersten Vier-Tore-Führung für den HC Erlangen vollendete. Hans-Lukas Willax, der bereits gegen Magdeburg eine überragende Leistung gezeigt hatte, trug sich erneut in die Torschützenliste ein. Von der Euphorie getragen traf der ebenfalls ins Team zurückgekehrte Andri Mar Rúnarsson schließlich zur Fünf-Tore-Führung und mit dem Halbzeitstand von 10:15 ging es in die Kabinen. Der HCE zündete ein wahres Auswärts-Feuerwerk.

Und die Gäste knüpften bärenstark an die erste Halbzeit an. Antonio Metzner verwandelte den nächsten Tempogegenstoß und erhöhte auf 11:17. Auch Torhüter Khalifa Ghedbane glänzte zu Beginn der zweiten Hälfte mit starken Paraden und hatte zwischenzeitlich eine unglaubliche Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle. Während die Niedersachsen zunehmend nervöser agierten, blieb der HCE entschlossen die Punkte aus der ZAG-Arena zu entführen und spielte sich dabei regelrecht in einen Rausch.

In der Schlussviertelstunde versuchten die Gastgeber durch eine Abwehrumstellung, den Franken doch noch etwas entgegenzusetzen, konnten nochmals auf 18:22 verkürzen. Mit absoluter Willenskraft setzte der HCE weiterhin seine Duftmarken und erstickte jegliche hannoverische Hoffnung. Mit einem Doppelpack drei Minuten vor Schluss ließ Yannik Bialowas keine weitere Zweifel aufkommen und brillierte dabei als bester Werfer mit neun Toren und einer 90 Prozent-Quote. Am Ende stand ein unfassbares 26:32 für d.en HC Erlangen auf der Anzeigetafel.

Zusammenhalt, eine starke Teamleistung sowie der absolute Siegeswille waren der Schlüssel zum Erlanger Glück (26:32). Damit ist der HC nun seit sechs (!) Spieltagen und fast einem halben Jahr auswärts ungeschlagen. An diese überragende Leistung will der HCE in der nächsten Woche mit den Fans im Rücken gegen die Füchse Berlin anknüpfen – und vielleicht zum wiederholten Mal das Unmögliche möglich machen!? Zuvor geht es noch für ein schweres Auswärtsspiel zur HSG Nordhorn-Lingen im DHB-Pokal.