Gegen Göppingen: Erlangen gelingt Befreiungsschlag im Tabellenkeller

Sowohl für den HC Erlangen wie auch FRISCH AUF! Göppingen stand viel auf dem Spiel. Es war das Duell zweier direkter Tabellennachbarn, die sich dem erbitternden Kampf um Punkte stellen sollten, um in der Tabelle der Handball Bundesliga Luft nach oben zu schnappen. Während Khalifa Gedbane, der in dieser Woche seinen 28. Geburtstag feierte, seinen Kasten absolut vernagelte und mit seinen 15 Paraden maßgeblich am Erfolg der Erlanger beteiligt war, legte Göppingen dennoch zunächst vor: Erik Persson hatte für den ersten Treffer gesorgt, Ludvig Hallbäck beantwortete den ersten Ausgleich und legte wenig später beim 2:4 den ersten Zwei-Tore-Abstand der Partie nach.

Die erste Chance weiter davonzuziehen, vergaben die Gäste zwar, doch nach dem Gegenstoß von Hampus Olsson zum Erlanger Anschluss erhöhten dann Franko Lastro und Erik Persson auf 3:6. Marek Nissen gelang es im Gegenstoß einen Siebenmeter herauszuholen, den Tim Gömmel sicher ins Tor von Göppingens Keeper Tibor Ivanisevic netzte. Die darauffolgende Unterzahl der Göppinger wussten die Erlanger geschickt für sich zu nutzen und kamen durch Treffer von Hampus Olsson und Marek Nissen auf 7:7 wieder heran. Nach einer gelungenen Ghedbane-Parade ergriff Antonio Metzner nach einem Ballgewinn in der Deckung die Chance auf die erste Führung der Gastgeber.  Mit Erfolg: In der 15. Minute stand es 8:7.

Vor allem Göppingens Spielemacher Ludvig Hallbäck bereitete der HCE-Deckung weiter Probleme und nach seinem Ausgleich sowie einer Auszeit gab es dann den nächsten Führungswechsel. Erlangen glich aber jeweils umgehend aus, ließ sich trotz eines vergebenen Siebenmeters und einem von Tibor Ivanisevic entschärften Konters nicht abschütteln.

Nach dem 15:15 von Marek Nissen wurde es dann noch einmal spektakulär: Khalifa Ghedbane lieferte seinem Team vier Paraden in nur elf Sekunden. Er verwehrte den Grün-Weißen jede Chance: Erst zwei Angriffe, dann den Versuch den Abpraller Richtung Tor zu schlagen und auch den Distanzwurf von Hallbäck ließ er gnadenlos vor dem Tor verhungern.

Göppingen startete frisch in die zweite Hälfte dieser packenden Partie. Elias Newel und Erik Persson brachten die Gäste wieder in Führung. Metzner und Nissen ließen mit den Ausgleichstreffern aber nicht lange auf sich warten. Nach einem verworfenen Siebenmeter der Gäste traf Nissen zum 18:17 und setzte Göppingen damit erneut unter Druck. Göppingen tat sich im folgenden Verlauf des Spiels schwer zu Punkten und kassierte zudem zwei Zeitstrafen, die der HCE nutzte um seine Führung auf 21:18 und damit den ersten Drei-Punkte-Vorsprung des Abends auszubauen. Zeit für Ben Matschke von der Seitenlinie mit einer Auszeit einzugreifen, die die Grün-Weißen anschließend gut nutzten. Wieder war es Ghedbane, der den Gästen den Anschluss verwerte.

Gut fünf Minuten mussten die Zuschauer auf den nächsten Treffer warten, mit dem Rutger ten Velde dann doch wieder auf ein Tor verkürzte und Göppingen mit zwei weiteren Anschlusstreffern zum erneuten Ausgleich verhalf. Die Spannung war wirklich kaum zu ertragen doch dann sorgte das Duo aus Bissel und Nissen für den entscheidenden Wendepunkte des bis hierhin ausgeblichenen Spiels: Der Rückraumspieler erarbeitete erst einen Siebenmeter, den Bissel zum 24:23 verwandelte, bevor dieser mit einem überragenden Steal den direkten Gegenstoß von Nissen aufs freie Tor zum 25:24 vorbereitete.

Als dann auch Ghedbane wieder zur Stelle war und Olsson zum 26:24 traf, waren unter dem Jubel der über 6000 frenetischen Fans in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung die Weichen zum 28:24 gestellt. Die Hütte brannte! Nissen und Seitz besiegelten mit ihren letzten Toren des Spiels den hart erarbeiteten Sieg und zwei immens wichtige Punkte für den HC Erlangen. Christopher Bissel zeigt sich am Ende der Partie mächtig stolz und erleichtert: „Was wir da am Ende für eine Energieleistung hingelegt haben, hab ich fast nicht kommen sehen. Ich hab in alle Augen geschaut und da war keine Spur von Verunsicherung. Das war wirklich ein kollektiver Kraftakt auch emotionaler Art.“

Quelle/Foto:: HC Erlangen